MINIPAX LiebeHassFriedenKrieg

MINIPAX
LiebeHassFriedenKrieg
Uncle M

Zwischen stumpfen Punk-Parolen und abgehobener Linksintellektualität füllen Minipax genau die richtige Lücke und zeigen mit ihrem eigenen Genre „Antifadeutschpop“, wie man auch mit zugänglicher Musik ein klares Zeichen gegen Nationalismus setzen kann. Dabei haben die fünf Musiker aus dem südbayerischen und österreichischen Raum neben ihrem Aktivismus rein klanglich recht wenig mit ihren Punk-Weggefährten gemein. Mit eingängigen Melodien, zugänglichen Songs und fast schon kitschigem Ansatz transportieren Minipax, das Ministerium des Friedens, ihre Nachricht kompatibel für eine breite Masse. Diese lässt jedoch keine Kompromisse zu, im Gegenteil: Mit klarer Haltung geht die Band gegen jegliche Form von Faschismus, Rassismus und Ausgrenzung voran. „Jede kleine Deutschtümelei/Patriotismus und scheiß Fahnenschwenkerei/in der Mitte der Gesellschaft/macht mich mehr als krank“ heißt es in „Beschissenheit der Dinge“ und Zeilen wie „Ich scheiß auf eure Farben/Ich scheiß auf braun, rot, gold“ in „Grenzen“ lassen auf die Vergangenheit der Bandmitglieder schließen, die in ehemaligen Formationen bereits in Kontakt mit dem Staatsschutz gekommen sind. Dieser Gegensatz aus poppiger Radiotauglichkeit, die in manchen Momenten sogar Schlager-Assoziationen weckt, und der klaren antifaschistischen, teils neomarxistischen Linie mag nicht jedermanns Sache sein und anfangs etwas konstruiert wirken. Hörenswert ist es aber in jedem Fall und nicht zuletzt auch ein willkommener Kontrast zum Klischee des platten, biergetränkten Asi-Punks.

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