NAP Ausgeklingt

NAP
Ausgeklingt
Noisolution

Wenn im Pressebbeiblatt steht, dass das Oldenburger Trio NAP keinen Masterplan (wer hat den schon!?) hat, dann hat das auch was Gutes für sich. Manchmal, so scheint es zumindest, lässt sich die Band um Sänger und Gitarrist Ruphus auf ihrem zweiten Werk «Ausgeklingt» einfach treiben. Im Auftakt, dem instrumentalen «Astrojelly» klingt das, als hätten NAP einfach etwas herumgejammt. Kraut- und Spacerock geben sich die Hand. Der zweite Track, das über 7 Minuten lange «Voigo» beginnt verspielt, biegt dann aber unverhofft aber willkommen in Richtung vertrackter Härte ab, nur um zum Schluss in schleppende Schwere zu verfallen. Wishbone Ash treffen auf Jericho und Black Sabbath. Wunderbar. Das zweite Instrumental «Weltraumvolker», auch die Songtitel klingen etwas «ohne Masterplan», zeigt schon mehr Struktur und rockt zuweilen ganz prächtig und die lässt die Gitarren auch mal fiebrig heulen. Der Titeltrack, der einmal mehr zuweilen an Wishbone Ash mahnt, wird dann gar in Deutsch gesungen und enthält neben leisen Zwischenspielen selbstredend auch ein paar rockige Passagen. Der Gesang von Ruphus ist hier, wie auch an anderer Stelle etwas in den Hintergrund gemischt. Vielleicht verstehen NAP die Stimme bloss als ein weiteres Instrument, vielleicht wollen sie auch die einzige Schwachstelle der Band etwas mindern? In «Zappenduster» geht dann zum Glück nicht das Licht aus, aber tonnenschwere Riffs walzen zu Beginn alles nieder, als wären Saint Vitus zu gegen. Bevor das Schiff untergeht, kratzen NAP die Kurve in Richtung vertrackter Rockigkeit. Wunderprächtig. «Treibsand» klingt zum Abschluss wieder etwas leichter und glänzt mit einem prächtigen, dezent spacigen Zwischenspiel.

Roebi
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