Pünktlich um halb vier eröffnen Escuela Grind den Abend im bereits gut gefüllten Saal des ausverkauften Dynamo. Mit kurzen und vor Energie strotzenden Grindcore/Powerviolence-Songs brettern sie mit viel Spielfreude durch ihr Set. Besonders besticht Sängerin Katerina Economou durch ihre harschen Vocals und dynamischer Bühnenpräsenz, mit der sie das Publikum gekonnt in den Bann zieht. (tp)
Die nachfolgenden Siberian Meat Grinder passen nur schon durch ihren Bandnamen perfekt zum heutigen Anlass. Doch auch in musikalischer Hinsicht geht es mit ihnen nahtlos weiter im Credo des Abends. Der Fünfer aus Moskau hält das Tempo durchwegs hoch. Ihr hochoktaniger, sowie dynamisch zwischen Thrash und Grind, und Hardcore wechselnder Sound, kommt gut an beim Publikum, welches immer wieder in energischen Moshpits hochkocht. Selbstverständlich wird auch dem ‘Bear Cult’ (Bezeichnung für Gefolgschaft der Band) gehuldigt, mit dem Erscheinen des Bear-Zsar’s auf der Bühne als Maskottchen. (tp)
Weiter gings mit Dropdead, dessen Gig hier nicht reviewt werden konnte. Viele Stimmen berichten allerdings von einer astreinen Show. (tp)
Mit Devourment aus Texas folgt nun eine Brutal Death Metal Walze sondergleichen. Mit Heavyness und Brachialität plätten sie die ersten Reihen. Die Musiker spielen tight und mit Inbrunst. Dennoch vermag die Band über die Länge des Sets nicht vollends zu überzeugen. Zu gleichförmig wirkt ihre Darbietung und man wünschte sich hie und da etwas mehr Pfeffer und Abwechslung auf der Bühne. (tp)
Das englische Death Metal-Urgestein von Benediction um die beiden Originalgitarristen Darren Brookes und Peter Rew sowie Sänger Dave Ingram (zwischenzeitlich bei Bolt Thrower) spielteneines ihrer seltenen Auftritte in Zürich. Gut 50 Minuten lang wurde Death Metal aus der Gründerzeit dargeboten und ein Queerschnitt durch die alten Alben der Truppe sowie des aktuellen Werkes „Scriptures“ dargeboten. So kamen alte Schoten wie „Subconscious Terror“, „Nightfear“, „Foetus Noose“ oder „Jumping At Shadows“ zum Zuge, doch wurden auch ein paar Songs aus der mittleren Phase der Band gezockt. Alles kam wie aus einem Guss und das Publikum feierte die Truppe um einen bestens aufgelegten Dave Ingram voll ab. (lg)
Headliner des Abends waren Napalm Death. Die Band war etwas zum Lazarett verkommen, denn Sänger Barney Greenway musste die Show aufgrund eines zwei Wochen zuvor erlittenen Knöchelbruches im Sitzen absolvieren und Bassist Shane Embury fehlte krankheitsbedingt (durch den Bassisten von Siberian Meat Grinder ersetzt). Nichtdestotrotz war die Truppe eine Wucht und zockte 22 Songs in einer Stunde – der Schwerpunkt der Show lag auf die alten Hits von „Scum“ sowie „From Enslavement To Obliteratione“ sowie auf das aktuelle Album „Thrones Of Joy In The Jaws Of Defeatism“. Durchs Band war die Show noisy, punkig und metallisch und wurde durch die politischen Aussagen von Barney noch zusätzlich aufgewertet. Solche Bands mit einer politischen Botschaft sind in der heutigen Zeit wichtiger denn je. Highlights können kaum genannt werden, denn die Show war sehr kompakt. Dennoch sind „Suffer The Childern“, „Siege Of Power“ und das Dead Kennedys-Cover „Nazi Punks Fuck Off“ zu nennen. Grossartig. (lg)
Auf die letzte Truppe freuten sich wohl viele im Publikum. Wormrot hätten schon an der ersten Ausgabe des Züri Gmätzlets spielen sollen, doch ihr Gig musste wegen Reiseproblemen abgesagt werden. Umso schöner können sie ihn nun nachholen. Die Singapurer brechen eine furiose Grind-Attacke auf die Köpfe nieder. Ohne Pause ballern sie kurze und knackige Songs raus. Es ist bemerkenswert, welche Intensität sie als Trio – nur mit hämmerndem Schlagzeug, sägenden Riffs und Gesang – erzeugen. Ihre Darbietung spricht für sich, welche sowohl das Publikum als auch viele am Bühnenrand versammelte Musiker sichtlich geniessen. Somit beschliessen sie mit einem furiosen Set den in allen Belangen sehr gelungenen Abend. Wir freuen uns auf Vol. III im 2024. (tp)
Tomi Palinkas/Laurent Giovanoli
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