TRACKS JAHRESRÜCKBLICK 2020 – das sind die Lieblinge der Redaktion

Wie immer folgen Ende Jahr Best-Of Listen undsoweiter – auch in diesem wahrlich merkwürdigen Jahr. TRACKS macht davor keinen Halt und hat für euch die Liste einiger Mitarbeiter zusammengestellt! In diesem Sinne viel Spass beim Stöbern, danke für die Treue und auf ein besseres kommendes Jahr 2021 mit hoffentlich viel Live-Musik. Love, Peace and Rock’N’Roll! Nachfolgend somit ein paar Inspirationen:

URS BRUNNER

DEEP PURPLE – Whoosh!
Die alten Herren zeigen nochmals, wo der Bartli den Moscht holt. Die können was, sei es beim Songwriting oder an den Instrumenten. Und wie sie das uralte «And The Address» aufgebretzelt haben: Hut ab.

MARKO HIETALA –  Pyre Of The Black Heart
Dass der Nightwish-Bassist singen kann, zeigt er bei allen Live-Auftritten und Gastspielen auf Alben befreundeter Künstler. Bei seinem Zweitling bleibt einem der Mund offen ob dieser Power.

AIRBAG– A Day At The Beach
Progressive Rock zum Träumen. Nicht gross anders als die Vorgängeralben aber dennoch ist eine Weiterentwicklung hörbar. Wann kommen sie mal in die Schweiz?

NIGHTWISH – Human Nature
Abwechslungsreich wie selten zuvor. Ein kreativer Höhepunkt nach dem anderen. Tuomas Holopainen scheinen die Ideen nicht auszugehen.

RED SAND – Crush The Seed
Wenn von Pink Floyd nichts mehr kommt, dann richten es halt Red Sand. Wundervolle Melodien und Arrangements zum Innehalten. Ein gewaltiger Schritt vorwärts im Vergleich zu ihren älteren Werken.

LAURENT GIOVANOLI

CIRITH UNGOL – Forever Black
Unglaubliches Comeback einer längst totgeglaubten Band. Die Kalifornier überzeugen mit kauzigem US-Metal der Extraklasse.

ENSLAVED – Utgard
Die Norweger Avantgarde Extrem-Metaller flechten geschickt Elemente aus artfremden Genres in ihren Mix aus Bathory und King Crimson ein.

ETERNAL CHAMPION – Ravening Iron
Kompakter fistraiser Epic-Metal aus Texas mit einem Artwork, das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. 

GLACIER – The Passing Of Time
Das US-Metal Comeback des Jahres stammt von Glacier, die auf ihrem ersten Album (nach der EP von 1985) unglaublich grossartige Songs auf Vinyl festhalten. Melodie wird kombiniert mit grossartigen Riffs und genug Power. Glacier haben so vor Hittman, Cirith Ungol und Tyrant, welche alle famose Alben ablieferten, die Nase vorn. 

MEGATON  SWORD – Blood Hails Fire, Fire Hails Steel
Was für eine freudige Überraschung aus hiesigen Gefilden. Grosse Schlachten in noch grösseren Landschaften werden in famos-epischen Songs gefeiert. 

BOB MOULD
Alternative-Rock der Extraklasse mit den gewohnt bissigen und kritischen Texten eines der besten Songwriter des Planeten.

NIGHT FLIGHT ORCHESTRA – Aeromantic
Wenn gute Laune, dann mit dem packenden AOR von Night Flight Orchestra. Wunderbar! 

PALLBEARER – Forgotten Days
Kraftvolle Doom-Riffs, packende Melodien und emotionaler Gesang machen die Doom-Mischung von Pallbearer aus Arkansas aus.

ULVER – Flower Of Evil
Ulver, eine der wandelbarsten Bands des Universums, liefern ein phantastisches Dark Pop Album ab. Wunderbar schön und dennoch finster. Album des Jahres!

Weitere Highlights:

ARMORED SAINT, BENEDICTION, BLACKFIELD, COMANIAC, EVIL DEAD, FATES WARNING, GODEN, HARLOTT, HEATHEN, HITTMAN, MALOKARPATAN, MESSIAH, MIDNIGHT, NAPALM DEATH, MY DYING BRIDE (EP), NECROPHOBIC, PARADISE LOST, POLTERGEIST, PSYCHOTIC WALTZ, RUNEMASTER, SCHIZOPHRENIA, SIREN, SOLSTAFIR, SORCERER, SPIRIT ADRIFT, SWEVEN, STYGIAN CROWN, TYRANT, VOIVOD (live), ZEAL & ARDOR

MARIO HUG

COREY TAYLOR – CMFT
Als Frontsau von Stone Sour und Slipknot hat man eigentlich seinen Terminkalender jedes Jahr ordentlich gefüllt. Über Jahre angesammelte Song-Ideen für ein Soloalbum verstauben irgendwo zwischen Tour-Zyklen und neuen Alben der anderen Bands. Wäre da nicht Covid-19 und der Lockdown. Plötzlich hat man ganz viel Zeit. Und zum Glück für uns hat Corey Talyor diese Zeit genutzt um sein erstes Solo-Album einzuspielen. Die Scheibe macht dermassen gute Laune. Die Musik strotzt vor Spielfreude, vor vogelfreier Kreativität und Genialität. Mein absoluter Über-Song dieses Jahr ist «Samantha’s Gone».

SEETHER – Si Vis Pacem, Para Bellum
Mit dem Album Nummer acht steuern Seether ein weiters Werk zum Soundtrack meines Lebens bei. Den Titel kann man in etwas so übersetzen: Wenn du Frieden willst, dannbereite dich auf Krieg vor. Eine ordentliche Kampfansage von einem Album, das vielleicht nicht ganz so viel Sturm bringt wie es androht, aber trotzdem sehr gefällt.

MARILYN MANSON – We Are Chaos        
Er vermag vielleicht nicht mehr denselben Schockeffekt in der Welt zu erzeugen, wie das vor 20 Jahren der Fall war, aber relevant bleibt seine Musik allemal. «We Are Chaos» ist eines seiner besten Werke und begleitete mich dieses Jahr immer wieder. Und immer wieder gerne.

THE STRUTS – Strange Days         
Seltsame Tage… hatten wir das nicht alle in diesem Jahr? Auch The Struts haben sich die Tour-freie Zeit zunutze gemacht und haben den Zeitgeist mit diesem Album eingefangen… oder besser den Lockdowngeist? Könnte der Satz treffender sein: «All Dressed Up With Nowhere To Go»? Mit Grössen wie Robbie Williams (auf «Strange Days»), Tom Morello (auf «Wild Child») und Joe Elliot und Phil Collen von Def Leppard (auf «I Hate How Much I Want You») sind ihnen Hammerkollaborationen gelungen, wohl auch weil alle gerade Zeit hatten.

LARKIN POE – Kindred Spirits        
Larkin und Poe heissen nicht nur zwei der Hauptakteure aus dem Film Con Air, nein unter diesem Namen musizieren auch zwei Schwestern aus Nashville. Zwei sehr erfolgreichen Schwester in der Blues-Welt, auf die ich erst jetzt, durch die eben veröffentlichte Sammlung von Coverversionen, aufmerksam wurde. Egal ob «In The Air Tonight», «Fly Away» oder «Rockin’ In The Free World», die Musik macht Lust auf mehr.

ROBERT PALLY

FIELD MUSIC – Making a New World
Melodiöser Art-Pop der Band um die britischen Brüder Peter und David Brewis. Einmal mehr eine Wohltat für alle, die Musik nicht nur als Berieselung verstehen. 

NEAL MORSE – Sola Gratia 
Der ehemalige Sänger der Progrock-Rockband Spocks Beard beschäftigt sich auf seinem aktuellen Album “Sola Gratia” (allein durch die Gnade) mit einem der Grundelemente des reformierten Glaubens. Wie fast immer sind die vierzehn Songs ein Ohrenschmaus für Freunde des melodiösen Progrocks.  

JELLO BIAFRA AND THE GUANTANAMO SCHOOL OF MEDICINE – Tea Party Revenge Porn
Der ehemalige Frontmann der US-Punk-Band The Dead Kennedys  verteilt auf seinem neuen Album einmal mehr Breitseiten gegen die politische Elite. Trump und Putin werden mit wütendem Punkrock demontiert.  Macht irgendwie Spass!

NEW ENGLAND – The New England Archive Box: Vol 1
Melodiöser US-Glamrock und mehr aus den späten 1970er und frühen 1980er Jahren. Paul Stanley (Kiss), Todd Rundgren und Mike Stone (Queen, Kiss, u.a.) unterstützten die Band als Produzenten und Musiker. Das heisst schon was. 

PETER STRAKER – This One’s On Me
3-CD-Set mit allen drei Alben von 1977 bis 1980 des Freundes von Freddie Mercury und heutigen Musicalstars. Exzentrischer Artpop, Vaudeville, Cabaret, Pop und Rock mit eigenem Charme. 

BRIAN PROTHEROE – The Album 1974-1976″  
CD-Box mit den ersten drei Alben von 1974 bis 1976 des späteren Schauspielers, Theaterspielers und TV-Stars. Clever ironische Popsongs mit Ausflügen in Richtung Musical, Artpop, Vaudeville und Experiment. 

ANDREW GOLD – Something New: Unreleased Gold
Frühe Demos (1973) des 2011 verstorbenen US-Singer-Songwriters, der mit Grössen wie Freddie Mercury, Linda Ronstadt, Paul McCartney oder Leo Sayer zusammenarbeitete. Ein Fest für Geniesser von infektiösen Popsongs. 

JIM BASNIGHT – Jim Basnight “Jokers, Idols & Misfits”
Ein Album nur mit Coverversionen und was für welche. The Beatles, The Who, the Real Kids, The Sonics, The Stories und andere. Da geht das Herz auf.

QUIET ISLAND – Solid EP
Drittes Werk der Genfer Band. Vielschichtiger Indie-Folk, der in der Schweiz seinesgleichen sucht.

MICHAEL VAUCHER

  1. SACRED OUTCRY – Damned For All Time
  2. LONG DISTANCE CALLING – How Do We Want To Live
  3. GLACIER – The Passing Of Time
  4. BODY COUNT – Carnivore
  5. CLOVEN HOOF – Age Of Steel
  6. EVIL DEAD – United States Of Anarchy
  7. TESTAMENT – Titans Of Creation
  8. MYSTIC PROPHECY – Metal Division
  9. MAGNUS KARLSSON’S FREE FALL – We Are The Night
  10. GATHERING OF KINGS – Discovery
  11. SORCERER – Lamenting Of The Innocent
  12. MENTALIST – Freedom Of Speech
  13. ONE DESIRE – Midnight Empire
  14. ARMORED SAINT – Punching The Sky
  15. BROTHER FIRETRIBE – Feel The Burn

 

KELLY WIDMER

HAYLEY WILLIAMS – Petals For Armor 
Die Paramore Sängerin war bei ihrer Selbstreflexion und Identitätsfindung kreativ und hat das Album so zu einem echten Kunstwerk gemacht. Jeder Atemzug, jedes Flüstern, jede Strophe ist wahnsinnig persönlich und brilliert durch eine eigene spirituelle Schönheit.  

LADY GAGA – Chromatica
Dieses Disco-Synthie-Electro-Pop Gemisch ist so wuchtig, dass es auf die Bestenliste musste. Die Songs machen einfach gute Laune und sind eine einzige grosse Party. 

OTHER LIVES – For Their Love 
Eines der besten Alben, weil die Musik mystisch schön ist. Das amerikanische Quintett erinnert an grosse Filmmusik und lässt mit dem Indie-Rock inklusive klassischen Streichinstrumenten den Western ab und zu wieder auferstehen.  

CONAN GRAY – Kid Krow 
Hier gibt es ernstzunehmenden Teenage Pop zu hören. Die feminine Stimme, eingängigen Melodien und manchmal auch bitterbösen Texte zeichnen “Kid Krow“ aus.  

TAME IMPALA – The Slow Rush
Kann in andere Sphären befördern ohne den Zusatz von weiteren Substanzen. Mehr braucht es dazu wohl nicht zu sagen. 

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