MESSIAH
Unreleased Demo 1984
Space Invaders
The Mighty Chaos Has Returned (The Roots of Psychomorphia)
The Choir Of Horrors And Rotten Perish Era Live
High Roller Records
lg. Gleich vier CDs der Schweizer Thrash/Death Metal Institution Messiah sind in den letzten Wochen erschienen. Anfangs Jahr haben sich Messiah im klassischen Line-Up der erfolgreichsten Zeit der Frühneunziger nach dem Split 1995 (und der kurzen Reanimierung im Jahre 2003) wiedervereinigt und schon einige Gigs gespielt, die auf grossen Anklang gestossen sind. Ein neues Album ist offenbar in der Mache und für 2019 geplant. Doch nun zu diesen vier CDs, die es wahrhaftig in sich haben und um die der wahre Fan nicht wirklich herumkommt. In chronologischer Reihenfolge ist bei „Unreleased Demo 1984“ zu beginnen, welches inklusive Intro und Outro elf Songs beinhaltet, die bereits die Trademarks der ersten Inkarnation von Messiah mit Reto „Tschösi“ Kühne am Gesang (und später in der Bandhistorie auch am Bass), Remo „Brögi“ Broggi an der Gitarre sowie Rolf „Jazzy“ Heer am Schlagzeug erkennen lassen. Die Musik ist nicht klar einem Genre zuzuordnen doch kann sie als sehr extremer Metal abgetan werden. Die Aufnahme ist gar dünn, doch mag diese Zweispur-Aufnahme als Zeitzeuge durchgehen. Die zweite CD „Space Invaders“ beinhaltet 15 Songs als Proberaumaufnahmen (aus den Jahren 1985 und 1987) und eine Demoversion von „Extreme Cold Weather“. Von besonderem Interesse sind die nie zuvor veröffentlichten Songs aus dem Jahre 1987 (z.B. „Malleus Malleficarum“ und „The Urologue“), welche die Marschrichtung erahnen lassen, welche diese Formation hätte weitergehen können, indem sie mit analogen Synthesizern experimentierte. Toll sind auch die Astro-Fotos von Brögi, welche das Booklet verschönern. Weiter geht es mit CD Nummer 3, welche – wie es der Titel „The Mighty Chaos Has Returned (The Roots Of Psychomorphia“) erahnen lässt – die Rückkehr von Messiah 1990 dokumentiert, als Brögi eine neue Truppe um sich herumscharte, aus welchen dann das klassische 90er Jahre und heute wieder aktive Line-Up mit Andy Kaina (Gesang), Patrick „Frugi“ Herrsche (Bass) und Steve Karrer (Drums) hervorgegangen ist. Darauf sind die beiden Psychomorphia Tapes enthalten (beide von 1990), welche schliesslich zum Deal mit Noise Records führen und die EP „Psychomorphia“ als Vinyl auch das Licht dieser Welt erblicken konnte. Insbesondere die erste kaum bekannte Version ist interessant, denn sie zeigt die Songs in einem relativ rohen Gewand. Den Abschluss dieser Veröffentlichungsreihe bildet die Live-Scheibe “The Choir Of Horrors And Rotten Perish Era Live“, die im Wesentlichen ein ganzes Konzert aus dem Jahre 1993 (in der Heimatstadt der Band Zug aufgenommen) in guter Soundqualität dokumentiert. Nun darf man auf die weiteren Aktivitäten von Messiah gespannt sein! Daumen hoch schon an dieser Stelle, denn diese Scheiben machen Lust auf mehr dieser einst etwas verkannten, aber nie stillstehenden Band.
Laurent Giovanoli
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