GOJIRA – Fortitude

GOJIRA
Fortitude
Roadrunner / Warner
 
lg. Nach Jahren im Underground konnten sich die seit 1996 aktiven Gojira aus dem Südwesten Frankreichs um die beiden Gebrüder Joe (Gesang, Gitarre) und Mario Duplantier (Drums) nach und nach empor arbeiten und dank zahlreicher Touren mit grossen Acts wie Metallica, Lamb Of God oder Slipknot und mit nach dem Wechsel zu Roadrunner zugänglicheren Alben wie „L’Enfant Sauvage“ (2012) und insbesondere dem bahnbrechenden „Magma“ (2016) beachtliche Erfolge einheimsen. Der seit 1998 im gleichen Line-Up aktive Vierer legt nun mit „Fortitude“ das lange erwartete neue und insgesamt siebte Album vor. Gojira haben es im Laufe ihrer Karriere stets verstanden, ihre Musik zu verändern und sich als Band zu wandeln, ohne zu brüske Schritte zu vollziehen. „Fortitude“ mag im Vergleich zu „Magma“ nicht wie ein Quantensprung erscheinen. Dennoch finden Adjustierungen im Bereich des teilweise klareren Gesangs von Joe und den von Mario unglaublich packend umgesetzten tribalen Rhythmen statt. Auch ruhigere Zwischentöne finden auf dem Album Platz. Los geht es mit dem vorab ausgekoppelten „Born For One Thing“ (packende Melodie) und dem groovigen „Amazonia“, welches an „zeitgemässe“ Sepultura kurz vor dem Ausstieg von Max Cavalera gegen Ende der 90er Jahre erinnert. „Another Day“ fasst Melodie und Groove perfekt zusammen und geht als glatter Hit durch, während das im Mid-Tempo gehaltene „Hold On“ mit einem sägenden Riff loslegt und fast schon rituell anmutet. Das nachfolgende „New Found“ ist eine grossartige Grifforgie geworden, die viel Aggressivität ausstrahlt und eine Prise Nu-Metal beinhaltet. Danach wird es mit dem Titeltrack und „The Chant“ ruhiger, was das Album sozusagen in zwei Hälften teilt. „The Sphinx“ und „Into The Storm“ sind zwei solide melancholischere Treiber geworden, während das zurückhaltende „The Trails“ zum Träumen einlädt. Das abschliessen „Grind“ beginnt sehr heftig. Fazit: „Fortitude“ ist so gross wie „Magma”, überzeugt mit der Hitdichte der ersten fünf Songs sowie der mäandrierenden Melancholie des zweiten Teils der Scheibe. Zudem ist eine Band wie „Gojira“ in heutigen Zeiten umso wichtiger, weist sie auf Missstände auf dieser Welt hin (Umweltthemen) und nutzt zudem ihre Stellung aktiv, um entsprechende Projekte via Crowdfunding gemeinsam mit ihren Fans zu unterstützen. Essentiell! 
 
Laurent Giovanoli
 

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