SORCERER – Lamenting Of The Innocent

SORCERER
Lamenting Of the Innocent
Metal Blade/Sony Music
 
lg. Sorcerer aus Schweden um Anders Engberg (Gesang) und bis vor kurzem Johnny Hagel (Bass, ex-Tiamat) waren von 1988 bis 1992 aktiv und konnten zwei überaus gute und im Underground erfolgreiche Demos veröffentlichen. Doch dann wurde es still um die Band. Erst 2010 ging es mit einem Auftritt auf dem Hammer of Doom Festival in Deutschland weiter und so kam der Fünfer richtig in Fahrt. Mit den Alben „In The Shadow Of The Inverted Cross“ (2015) und „The Crowning Of The Fire King“ schafften es Sorcerer, zwei gigantische Alben zu veröffentlichen und mit ihrem epischen Doom Metal in der Schnittmenge von alten Candlemass (bis und mit „Chapter VI“) , Solitude Aeturnus, Black Sabbath zu Dio/Tony Martin-Zeiten (man denke da nur an die Alben wie „Heaven & Hell“ oder „Headless Cross“) und einer Prise King Diamond Präsenz zu markieren. Die beiden Alben wurden demzufolge sehr gut aufgenommen. Was nun auf „Laments Of The Innocent“ folgt, ist noch perfekter, hingebungsvoller, atmosphärischer und epischer als die beiden sehr starken Vorgänger. Es wird vermehrt mit Intros gearbeitet, die Songs sind noch ausgefeilter und abwechslungsreicher ausgefallen. Der Titelsong ist ein unglaublicher Doomer, während „The Hammer Of The Witches“ stark an Black Sabbath der Spätachtziger erinnert. Das ruhige „Deliverance“ mit Candlemass-Sänger Johan Langquist weiss ebenso zu begeistern wie „Institoris”, „Condemned“ oder der letzte Song „Path To Perdition“ (mit starken Anleihen an die Texas-Doomer Solitude Aetunrus). Hört man „Lamenting Of The Innocent“ mehrere Male hintereinander, wird man vom guten Gefühl erfasst, das seinerzeit Perlen wie „Nightfall“ oder „Ancient Dreams“ (die beiden Candlemass-Referenzwerke mit Gewaltssänger Messiah Marcolin) ausgelöst haben. Auch bei Sorcerer agiert wie damals Messiah mit Anders Engberg ein grossartiger Sänger mit viel Charisma. Zusammen mit den Songs und den atmosphärischen Intros und Keyboards gibt “Lamenting Of the Innocent“ ein Album ab, das – vorbehältlich dem „Test Of Time“ – Klassikerstatus erlangen wird. 
 
Laurent Giovanoli

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