PRIMORDIAL Exile Amongst The Ruins

PRIMORDIAL
Exile Amongst The Ruins
Metal Blade Records/Sony Music

Primordial wurde bereits 1987 im County Dublin in Irland gegründet. Mit Sänger Alan Averill, welcher seit 1991 mit dabei ist, konnte sich das irische Quintett, dank vielfacher Tourneen und regelmässigen Veröffentlichungen, zu einer der erfolgreichsten Bands innerhalb der Pagan Metal Szene hocharbeiten.

Nun legen sie hier ihr neuntes Studioalbum «Exile Amongst The Ruins» vor.

Es sei hier bereits vorab erwähnt, dass die Bezeichnung Pagan Metal zu eindimensional ist, vor allem in Bezug auf die Vielfalt des Songmaterials zwischen Epos, Black Metal, Doom, Post-/Progressive-/ und Indie-Rock.

Der erste Song «Nail Their Tongues» verwandelt sich im Laufe der Spielzeit von einer doomigen Black Sabbath-artigen Walze hin zu einem rasenden, wilden Gallop, welcher auch von Bathory hätte sein können.  

Das bewegende, atmosphärische «To Hell or the Hangman» wirkt nachdenklich und tiefgründig und könnte stilistisch betrachtet auch auf einem Album der islandischen Band Sólstafir stehen, was natürlich nicht verwundert, da beide Bands besonders zu Beginn ihrer Karrieren sehr ähnliche Einflüsse hatten.

Das düstere «Where Lie The Gods» versorgt den Hörer mit fesselnden, eingängigen Riffs und akustischen Gitarrenklängen. Hier brilliert besonders Sänger Averill mit überzeugenden Emotionen und Hingabe.

Diese Formel zieht sich auch weiter durch den Titeltrack des Albums, welcher reich an Harmonien, diverse Gemütszustände vor sich hinträgt.

«Stolen Years» besticht mit einer sanften Seite, welche aber dermassen tiefgründig ist, dass man den lyrischen Schmerz des Abschieds förmlich durch die Lausprecher spüren kann. Dies ist sicherlich eine der wirklich grossen Nummern auf diesem Album.

Mit «Sunken Lungs» und «Last Call» endet das Album, welches über 60 Minuten Poetik, Dynamik und Facettenreichtum bietet. Abermals Wechselspiele aus Härte, Zerbrechlichkeit und phasenweiser Monotonie, welche den Hörer immer wieder aus anfänglichen Träumereien herausreisst.

Mit Sicherheit muss man sich auch für dieses Album etwas Zeit nehmen, um den gesamten Umfang der Emotionen und Melodien zu erfassen.

Wenn man sich als geneigter Hörer aber darauf einlassen kann, erwartet einen als Belohnung eine intensive Reise durch alle Facetten des Menschseins.

Ralf
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