LEPROUS – 14. Dezember 2021 im Kiff/Aarau

LEPROUS/WHEEL/AIMING FOR ENRIKE
14. Dezember 2021, KIFF – AARAU
 
lg. An diesem kalten Dezemberabend sind die Zuschauer zahlreich aus den verschiedenen Landesteilen und aus dem angrenzenden Ausland ins Aarauer Kiff, eines der schönsten Klubs der Schweiz, gepilgert, um der norwegischen Progressive Rock Band Leprous auf ihrer Tour zum 20jährigen Bandjubiläum ihre Ehre zu erweisen. Los ging es zunächst für eine halbe Stunde mit dem eher experimentellen norwegischen Fuzz-Pop Duo Aiming For Enrike, das das Publikum etwas wecken konnte. Wheel aus Finnland um Sänger und Gitarrist James Lascelles sowie Bassmonster Aki Virta konnten mit ihrem basslastigen und an Tool erinnernden komplexen und recht harten Sound während gut 45 Minuten Akzente setzen und das Publikum erstmals begeistern. Das Set bestand aus einem Querschnitt ihrer beiden bisherigen Alben „Moving Backwards“ (2019) und „Resident Human“ (2021). Nach einer kurzen Umbaupause ging es los mit der exzessiven und karriereumspannenden Show von Leprous um den grossartigen und einzigartigen Sänger Einer Solberg und Gitarrist Tor Oddmund Suhrke, welche beide seit Bandgründung 2001 dabei sind. Leprous agieren sehr eigenständig irgendwo in der Schnittmenge zwischen Muse, Porcupine Tree, Opeth und manchmal Dream Theater. In chronologischer Reihenfolge ging es mit einem aus Songs der beiden Demos aus den Jahren 2004 und 2006 bestehenden Medley heftig los, um anschließend in die sieben bisherigen Studioalben abzubiegen, von welchen je zwei Songs dargeboten wurden (ausser vom 2019er-Album „Pitfalls“ kamen drei Songs zum Zuge). Im Verlaufe des doch sehr homogen daherkommenden gut zweistündigen Sets wurde die Wandlung von Leprous von einer recht technischen Band zu einer mittlerweile songorientierter agierenden – aber nach wie vor völlig einzigartigen – Band, bei welcher der teils sehr hohe Gesang von Einar noch weiter in den Vordergrund gerückt ist. Highlights der Show waren die Hits wie „Below“ oder „From The Flame“ wie das unheimlich packend dargebotene „The Valley“. Untermalt durch die Hinzunahme ehemaliger Bandmitglieder und Gastmusiker sowie tollen Visuals verkam der Gig zu einem sehr späten Jahreshighlight, der die pandemiebedingten Entbehrungen erträglicher macht. Leprous überstrahlten mit ihrer Einzigartigkeit die beiden anderen Bands an diesem tollen Abend bei weitem.

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