Fünf Fragen an RISING INSANE

Rising Insane gehören zu den hoffnungsvollsten Durchstartern, die es im deutschsprachigen Metalcore in den letzten Jahren gab. Ihr Sound hat sich erst kürzlich auf ihrem neuesten Album „Afterglow“ in vielen krachenden Songs manifestiert. Wir haben Bandmitglied Aaron Steineker darüber ausgefragt.

Tracks: Auf eurem neuen Album “Afterglow” habt ihr euch textlich mehr denn je mit unglaublich persönlichen Problemen beschäftigt. Ist es für euch schwierig, mit derartig tiefschürfenden Gedanken an die Öffentlichkeit zu gehen?

Aaron: Zu Beginn fand ich es wirklich schwer, mich mit meinen Gefühlen in die Öffentlichkeit zu begeben und der Welt mein Innerstes zu offenbaren. Als ich damals (2019) vor dem Release von “Last Fragments” in einem Post auf Instagram erklärt habe, worum es in dem Song und generell auf dem Album “Porcelain” geht, war der Zuspruch von unseren Fans aber so emotional und aufbauend, dass dieses “sich offenbaren” ein wahrer Segen war. Dazu kommt, dass wir wirklich oft Nachrichten von Fans bekommen, die Ähnliches durchlebt haben und aus unserer Musik Kraft schöpfen können. Da merkt man wirklich, wie viel Gutes man mit seiner eigenen Musik erreichen kann und es fällt mir dann viel weniger schwer, so offen zu sein.

Tracks: Der Stil eurer Musik ist unglaublich brachial und erdrückend, ebenso wie die Themen, die ihr in den Songs besprecht. Glaubt ihr, ihr könntet die selben Themen auch mit einem ganz anderen Musikstil verkörpern?

Aaron: Ich finde, dass Metalcore als Genre wesentlich mehr Spielraum als andere Musikrichtungen bietet, ohne zu sehr in ein anderes Genre zu rutschen. Man kann einen Song komplett shouten, man kann auch mal nur mit Klargesang arbeiten. Mit den Möglichkeiten bei Tempo und der Stimmung der Gitarren will ich gar nicht erst anfangen. Natürlich geht das in vielen anderen Genres auch, aber meiner Meinung nach funktioniert es am besten im Metalcore oder Post-Hardcore. Dadurch, dass wir uns musikalisch so vielseitig zeigen können, lässt sich unsere Nachricht so individuell ausdrücken, was sich in anderen Genres für mich persönlich eher schwieriger gestalten würde.

Tracks: Metalcore hat in den letzten Jahre einen unglaublich beeindruckenden Auftrieb erfahren, vor allem im Vergleich zu fast allen anderen Genres aus Rock und Metal. Was liebt ihr an dieser Musik?

Aaron: Das ist echt schwer, das in irgendeiner Art und Weise zusammenzufassen. Auf jeden Fall liebe ich die gerade angesprochene Vielseitigkeit des Genres, die Möglichkeit, den Hörer mit verschieden Elementen überraschen zu können. Für mich persönlich ist wahrscheinlich aber einfach die Art und Weise, wie stark im Metalcore die Gefühle ausgedrückt werden können. Und vor allem, wie es dich auf einem Konzert abholt.

Tracks: Welche Metalcore-Bands sind für euch in Deutschland gerade am spannendsten?

Aaron: In Deutschland haben wir gerade eine wirklich sehr starke Newcomer-Szene, da gibt es zahlreiche Bands, deren Entwicklung ich wirklich gespannt verfolge. Da sind zum Beispiel Elwood Stray, Future Palace und The Narrator. Das größte aktuell ist aber wahrscheinlich die Entwicklung von Eskimo Callboy, die gerade sämtliche Rekorde brechen, was ihre Streamingzahlen betreffen.

Tracks: Nachdem euer neues Album nun erschienen ist – was habt ihr für die nahe Zukunft geplant?

Aaron: Wir hoffen, nächstes Jahr auf Tour gehen zu können. Für Februar ist eine Tour mit 30 Shows durch Europa geplant, bei der wir als Support für die Australier Deez Nuts dabei sein dürfen. Und dann gibt es noch einige Shows aus 2020 und 2021, die nachgeholt werden wollen. Natürlichen wollen wir auch gleich wieder anfangen, an neuer Musik zu arbeiten!

Be the first to comment

Leave a Reply