DUB SPENCER & TRANCE HILL Christmas in Dub

DUB SPENCER & TRANCE HILL
Christmas in Dub
Echo Beach/Prolog

Weihnachts-Alben! Alle tun es. Alle. Ausser Beatrice Egli. Das ist bei ihr aber nur eine Frage der Zeit. Und wenn man damit wie einst Peter Reber CD ein paar Jahre lang immer wieder ohne zusätzlichen Aufwand in die Charts kommt – warum nicht? Nils Landgren feiert zurzeit «Christmas With My Friends» bereits im Volume 6. Von der überaus befremdlichen Rock-Christmas-Serie gibt es inzwischen so viele Volumes, dass zur Best of sogar schon eine Very Best of erschienen ist. Und es existiert sogar eine Punkrock-Christmas-Compilation. Irgendwie muss jeder Musiker und jede Musikerin irgendwann ein Weihnachts-Album machen.
Nun also auch die vier Luzerner Dub-Fanatiker Dub Spencer & Trance Hill. Zwölf Weihnachts-Schunkler für Dreadlooks-Schwinger, Jingle Bells und Schlittenfahrt und Halleluja. Angenehmerweise, aber auch systemimmanent zerlegen Spencer und Hill die Lieder in ihre Bestandteile, verfremden sie mit Echo und was man halt so anwendet im Dub und führen die eigentliche Erkennungsmelodie souverän meist über den Bass, was alles in allem dazu führt, dass man die Instrumentaltracks kaum als Weihnachtslieder erkennt, wenn man das Album nur so nebenher laufen lässt. Das macht einerseits die Tracks trotz des Themas auch als Reggae interessant (Spencer und Hill sind ja Profis in ihrem Fach) und schafft erfreulicherweise eine gänzlich kitschfreie Atmosphäre (genau das schwant uns ja beim absehbaren Weihnachtsalbum von Beatrice Egli). Also am Ende kein Album, das man dringend braucht, aber ein Album, das das Thema Weihnachten ganz angenehm angeht.

Christian Hug

Christian
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Seit den Sex Pistols «into music», seit 2001 freier Journalist und Buchautor. Jahrelange Mitarbeit im «Music Scene», «Toaster», TagesAnzeiger - Ernst», «Style» und andere. Kein MP3-Freund.

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