69 CHAMBERS
Torque
Massacre Records/MV
sp. Nach etlichen Line-up Wechseln seit dem Debüt war ich sehr gesannt auf den Zweitling der Zürcher um Frontmuse Nina Vetterli-Tremel. Dies da mit Gatte Tommy Vetterli (Coroner) der Gitarren-Promi-Faktor beachtlich nach oben geschraubt wurde, aber auch weil die Produktionen aus dem Hause Vetterli (das Album wurde in Tommy‘s eigenen New Sound Studio eingehämmert) in der Schweiz gerne kontrovers diskutiert werden. Daher auch vorneweg: Produktionstechnisch bewegt sich auch auf diesem zweiten Album alles im grünen Bereich; es knüppelt, wie man sich dies von einer modernen Metalproduktion erhofft, wenn auch mir persönlich dies gerne einen Tick zu klinisch ist. Musikalisch unterscheidet sich “Torque” dann aber deutlich vom Debüt. Tommy’s Coroner Hintergrund ist allgegenwärtig. Hochstehendes Riffing mit schweren Grooves und technischen Spielereien bereichern 69 CHAMBERS mit einer netten Portion progressiven Elementen. Schade nur, dass sich dabei Nina‘s doch eher zarte und durchaus spannende Stimme nur selten zu entfalten vermag. So ist ein Album entstanden, das zwar über weite Strecken zu überzeugen vermag, aber einen doch nur selten innig berührt. Anspieltipps: das schwere „Naughty Naughty Naughty“, die Düsterballade „Burn Some Gasoline“ und der Knaller „And Then There Was Silence“. Wer Bock auf fetten, abwechslungsreichen Metal mit weiblichen Vocals hat, sollte unbedingt reinhören.