THE DEVIL’S BLOOD III: Tabula Rasa Or Death And The Seven Pillars

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THE DEVIL’S BLOOD

III: Tabula Rasa Or Death And The Seven Pillars

Ván Records / Phonag

 

lg. Klammheimlich haben sich die Niederländer von The Devil’s Blood im Januar 2013 aufgelöst – nach zwei phantastischen Alben (“The Times Of No Time Evermore”, “The Thousandfold Epicentre”), einer EP (“Come, Reap”) und insgesamt fünf Jahren des Wirkens. Aber diese fünf Jahre hatten es in sich: Die einen lieben diese Band, die den okkulten Hard-/Psychedelic-Rock wieder salonfähig gemacht und unzählige Nachahmer auf den Plan gerufen hat, die anderen stören sich am ganzen Retro-Gedöns und an der “antikosmischen” Einstellung von Bandleader Selim Lemouchi. Als Schwanengesang veröffentlichen The Devil’s Blood nun unter dem Titel “III: Tabula Rasa Or Death And The Seven Pillars” das Demo zum ursprünglich geplanten dritten Album. Klar, die Qualität der Aufnahmen kann nicht mit einem regulären Album verglichen werden, doch zum Glück haben sich The Devil’s Blood dazu entschieden, diese Songs zu veröffentlichen. Schon der 22-minütige Opener “I Was Promised A Hunt” hat alle Ingredienzen, welche diese Ausnahmeband ausmachen: Der Gesang sowohl von Farida betört, das mäandrierende Gitarrenspiel verzaubert und der Rest der Band nimmt den Hörer 100%-ig in Beschlag. Auch sehr toll ist der Gesang von Selim, welcher der Musik noch zusätzliche Tiefe verleiht. Auch die anderen Songs sind gelungen: Die Gitarrenarbeit in “…If Not A Vessel?” ist sehr cool und der andere Long-Track “White Storm Of Teeth” verzaubert auch. Das grosse Manko von “III: Tabula Rasa Or Death And The Seven Pillars” ist, dass nur in zwei Songs ein echtes Schlagzeug zum Einsatz kommt. Das Drumming ist somit steril und passt gar nicht zum eigentlich organischen Sound von The Devil’s Blood. Dennoch interessante Aufnahmen, die natürlich an die regulären Werke nicht herankommen.

Hanns
About Hanns Hanneken 528 Articles
Hanns, der Gründer von TRACKS, ist der CH-Musikszene seit den 80er-Jahren als Produzent, Musiker und Redaktor eng verbunden. Er war jahrelang Chefredaktor des Schweizer Musikmagazins MUSIC SCENE, des deutschen Magazins MUSIK SZENE und arbeitete für u. a. MUSIK EXPRESS, METAL HAMMER.