THE CULT
Choice Of Weapon
Cooking Vinyl/Phonag
hh. Fünf Jahre hat es gedauert bis sich die einstmals als grösste Hardrock-Hoffnung bezeichnete Band wieder ins Studio begab. 10 neue Songs sind dabei herausgekommen, die von Chris Goss (Masters Of Reality) und Bob Rock produktionstechnisch überwacht wurden. Die Hinzunahme dieser beiden Top-Produzenten hat sich gelohnt, das Album kommt in fettem und druckvollem Sound daher. Auffallend ist, dass die beiden Cult-Chefs Ian Astbury (voc) und Billy Duffy (gtr) wieder vermehrt ihre Gothic-Wurzeln aus den Anfangstagen in den straighten Rock integrieren („The Wolf“, „Life > Death“) und auch die reduzierten, trockenen Riffs aus ihrem Überfliegeralbum „Electric“ wieder aufpolieren („Amnesia“). Mit Drummer John Tempesta (ex-Exodus, -Tempesta, -White Zombie) und Bassist Chris Wyse (ex-Ozzy Osbourne, Owl) haben sich The Cult eine perfekt eingespielte Rhythmus-Maschine ins Boot geholt, die schon auf der letzten Tour begeisterte. „Choice Of Weapon“ gehört in der Cult-Discographie sicher zu den besseren Outputs, ist auf jeden Fall eine Steigerung zum letzten Werk „Born Into This“, kann aber an die wirklich grossen Alben „Electric“ und „Sonic Temple“ nicht heranreichen. Aber dass die glorreichen Zeiten definitiv vorbei sind, damit hat der Cult-Fan im Laufe der Jahre gelernt zu leben. Heutzutage ist er froh, wenn die Truppe wenigstens gute statt wie einst herausragende Platten rausbringt. Und „Choice Of Weapon“ ist im gesamten Überblick ein gutes Album geworden. Dicke Stricke wird es nicht zerreissen, und ob damit neue Fans erobert werden können, bleibt zu bezweifeln – aber die Cult-Fan-Gemeinde dürfte sich zufrieden zeigen. Billy Duffy’s Einschätzung über „Choice Of Weapon: „Dies ist vielleicht unser bestes Album“, ist allerdings wohl eher zweckdienlich anzusehen.