COUNTING CROWS Underwater Sunshine (Or What We Did On Our Summer Vacation)

COUNTING CROWS
Underwater Sunshine (Or What We Did On Our Summer Vacation)

Cooking Vinyl

 

pc. Vier Jahre ist es her, seit dem letzten Counting Crows Studio Album. Wobei sich die Californier geschickterweise im letzten Sommer uns allen in Erinnerung gerufen haben mit dem gelungenen Live Album „August and Everything After – Live at Town Hall“. Da wird sich also manch einer denken: „Counting Crows… da war doch was?“ In der Tat war da was, mit Songs wie „Mr. Jones“ oder „Rain King“ hatten die Mannen um Frontsänger Adam Duritz in den frühen 90ern die Musikszene begeistert. Und mit den fünfzehn neuen Songs beweisen die Counting Crows, dass sie ihr Handwerk noch immer beherrschen; allerdings haben die Musiker auf bewährtes, also bereits existierendes Songmaterial zurückgegriffen: Auf Songs von Bands wie „Big Star“, „Gram Parsons“, „Tender Mercies“ oder „Kasey Anderson“. Dass diese Namen nicht mehr allen von uns geläufig sind, hat in erster Linie damit zu tun, dass sie teilweise bis in die 60er zurückgehen und damit schon einige Jährchen auf dem Buckel haben. Allerdings tauchen auch bekannte Namen auf, wie „Travis“ oder „Bob Dylan“. Eines ist den Songs gemeinsam. Es ist Musik, die gerade so gut aus der Feder der Counting Crows hätten stammen können und die den Musikern ans Herz gewachsen sind. Das ist schon im Opener „Untitles (Love Song)“ zu hören. Die Counting Crows pendeln geschickt zwischen sich selbst, Tom Petty, einer Prise Country. Während einzelne Nummern etwas schmalzig geraten sind, wie „Start Again“ (im Original von Teenage Fanclub), sind die meisten Interpretationen der Songs geradlinig und vorwärtstreibend, wie „Coming Around“ (im Original von Travis). Einer der absoluten Höhepunkte ist der Song „Ooh La La“, im Original von The Faces. Hier vertrauen die Counting Crows vor allem auf mehrstimmige Gesänge, akustische Gitarren und ein leicht verstimmtes Klavier. Das lässt richtige Western-Saloon-Atmosphäre aufkommen. Gerade dass sich die Counting Crows für Songs entschieden haben, die dem Durchschnittshörer in der Regel noch nie zu Ohren gekommen sind, ist die grosse Stärke des Albums. Es sind ganz einfach gute Songs. Songs von denen die Band hofft, dass sie jetzt ganz einfach von noch mehr Menschen gehört werden.

Hanns
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Hanns, der Gründer von TRACKS, ist der CH-Musikszene seit den 80er-Jahren als Produzent, Musiker und Redaktor eng verbunden. Er war jahrelang Chefredaktor des Schweizer Musikmagazins MUSIC SCENE, des deutschen Magazins MUSIK SZENE und arbeitete für u. a. MUSIK EXPRESS, METAL HAMMER.