STARBLIND Never Seen Again

STARBLIND
Never Seen Again
Pure Steel Records

mv. „Never Seen Again“ ist bereits das dritte Album der Schweden Starblind. Wer die Vorgängeralben kannte weiss also bereits, was ihn erwartet. Starblind zelebrieren auch auf ihrem dritten Album die totale Iron Maiden-Verehrung. Allerdings muss man sich nach dem Durchhören des ganzen Albums echt fragen, was die Band damit bezwecken will. Ist „Never Seen Again“ einfach ein Tribute an die beste Band der Welt und die Jungs waren es satt, nur Covers zu spielen und bastelten deshalb aus Freude an der Sache einfach neue Songs aus den vorhandenen Bauteilen alter Maiden-Songs? Oder ist das hier einfach alles nur frech geklaut und ohne jede Eigenständigkeit als was Neues verkauft? Vermutlich muss das jeder Hörer für sich entscheiden, aber Steve Harris dürfte eher wenig Freude haben an dieser Scheibe. Denn ähnlich wie die Band Blazon Stone nun schon auf zig Alben aus alten Running Wild-Songs neue Stücke zusammen zimmert und veröffentlicht, so leben auch Starblind ausschliesslich von bereits vorhandener Iron Maiden-Musik. Lustigerweise erinnern die meisten Stücke auf „Never Seen Again“ dabei nicht an die glorreichen 80er-Maidentaten sondern an die eher weniger beliebten „The X-Factor“ und „Dance Of Death“-Alben, wobei sich Sänger Marcus Sannefjord Olkerud (ex-Rocka Rollas) natürlich an Dickinson versucht und seine Sache auch ganz ordentlich macht. Auch nach mehreren Durchläufen ist man sich nicht sicher, ob man das jetzt gut, lustig oder schlimm finden soll. Die Songs sind alle wie ein grosses Rätselraten und man überlegt wirklich bei jedem Solo, bei jedem Riff, den Hooklines und natürlich den galoppierenden Basslinien, aus welchem Maiden-Stück denn jetzt gerade zitiert wird. Bei Stücken wie „The Last Stand“ wäre es jedenfalls keine Überraschung, sollten dann plötzlich statt Fans ein paar Anwälte von Steve Harris & Co. vor der Türe stehen. Wie heisst es doch so schön: „Iron Maiden is gonna get you“… Alles in allem also ein ganz spezielles Album, welches die unzähligen Anhänger von Maiden entweder erfreuen oder verärgern könnte. Ob eine Band mit absolut Null Originalität und Identität auf längere Zeit existieren kann bleibt abzuwarten.

Michael
About Michael Vaucher 150 Articles
Michael Vaucher schreibt seit 2011 für's TRACKS Magazin im Bereich HardRock/Heavy Metal. Zudem ist er der Gründer der Schweizer Metalband EMERALD, welche seit 1995 aktiv ist und bereits 7 Alben veröffentlichte.

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