METALLICA – 72 Seasons

METALLICA
72 Seasons
Universal
 
lg. Diese neue und insgesamt elfte Studioscheibe der Heavy Metal-Titanen von Metallica ist nun auch bereits gute zwei Monate erhältlich, doch hat sich der Rezensent etwas Zeit mit dem Review gelassen. Schnellschüsse sollen doch vermieden werden – denn Parolen wie “früher war alles besser” helfen auch bei Giganten Bands wie Metallica nicht weiter und werden der Sache nicht gerecht. Knappe sieben Jahre nach dem bereits versöhnlicheren „Hardwired… To Self-Destruct“ kehren die Four Horsemen um James Hetfield und Lars Ulrich mit 77 Minuten Musik und zwölf neuen Songs zurück. Neben vielen monströsen Riffs und dem ordentlichen Schlagzeugspiel brillieren auch Rob Trujillo mit coolem Bassspiel und Kirk Hammett mit soliden (wenn auch manchmal etwas lang geratenen) Soli. Allerdings finden sich auf der Scheibe – abgesehen vom Titelsong und dem vorab ausgekoppelten „Lux Aeterna“ (eine Hommage an Diamond Head) wie sc hon seit den 90er Jahren wenig schnelle Songs. Das flotte „Shadows Fall“ hätte zwar auf dem Black Album gepasst, doch ansonsten finden sich viele langsamere, zähe und sehr rifflastige Songs. Weder Balladen noch Hits sind auszumachen, so dass den Hörern einige Durchlaufe abverlangt werden, bevor sich die volle Breitwand von „72 Seasons“ öffnet. Auch etwas grungigere Songs wie „If Darkness Had A Son“ oder „Sleepwalk My Day Away“ stören überhaupt, sondern passen sich gut ins Gesamtgefüge ein. Mit „You Must Burn!“ findet sich der kleine Bruder des 1991-Hits „Sad But True“ und der elfminütige  Rausschmeisser „Inamorata“ ist überaus gelungen. Mit “72 Seasons” ist Metallica ein tolles Spätwerk gelungen, das hie und da ein paar Längen aufweist, doch in der Summe überzeugen kann. Geduld ist allerdings gefragt, bis sich das Album erschliesst. 
 
Laurent Giovanoli

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