KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD Fishing For Fishies

KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD
Fishing For Fishies
Flightless/Musikvertrieb

Die Superkreativ-Kollektivisten aus Australien haben uns nach der Fünf-Alben-Serie 2017 immerhin 1 Jahr Pause gegönnt, damit wir uns ausführlich und gebührend in eben diese fünf Alben vertiefen können. Nun sind sie wieder da, und immerhin hat das Septett mit dem neuen Album keine weitere Serie angekündigt. Mit «Fishing For Fishies» haben sich King Gizzard den Blues vorgeknöpft, und wie Sänger Stu Mackenzie verlauten liess, hat sich der Blues als gar garstiger Kollege erwiesen. Irgendwie wollten der Blues und der Boogie nicht zu King Gizzard passen – oder umgekehrt, wie Mackenzie einräumt. Ist auch kein Wunder: King Gizzard nähern sich ihren Themen nicht an, sondern bohren sich in die Materie wie Schrotkugeln, sieben und erhitzen sie, verdrehen und verquirlen sie, und irgendwann kommt hinten etwas Neues raus, das wir so noch kaum gehört haben. Das war schon bei «Sketches of Brunswick East» so, als sich die Band dem Jazz angenommen hat, und ist nun auch mit dem Blues-Projekt nicht anders. Bloss dass man beim Hören der Songs von «Fishing For Fishies» kaum drauf käme, dass es ein Blues-Album sein sollte, wenn man das nicht weiss. Aber man muss das auch nicht wirklich wissen. Denn irgendwann, so scheint es, haben die Jungs aufgegeben, den Blues zämen zu wollen. Das Album ist wie immer aufregend, hibbelig, spannend und überaus King-Gizzard-like.

Christian Hug

Christian
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Seit den Sex Pistols «into music», seit 2001 freier Journalist und Buchautor. Jahrelange Mitarbeit im «Music Scene», «Toaster», TagesAnzeiger - Ernst», «Style» und andere. Kein MP3-Freund.

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