KANAAN Downpour

KANAAN
Downpour
Jansen Records

Wer, wie die norwegischen Kanaan, rein instrumental arbeitet, muss seine Songs anders strukturieren, vor allem in dynamischer Hinsicht. Laut und leise, unerwartete Wechsel, Höhepunkte und die Sogkraft der  Riffs wollen wohl bedacht sein. «Downpour», das fünfte Werk des Powertrio aus Oslo, Norwegen, macht diesbezüglich eine gute Falle.  Der Auftakt, symptomatisch «Black Time Fuzz» betitelt, enthält alle Zutaten für eine spannende Instrumental-Nummer: knarzig psychedelische Stonerriffs, laut / leise und einen gewaltigen Höhepunkt. In «Amazon» (wahrscheinlich ist damit der Fluss gemeint (:) , fährt die Band um Gitarrist Ask Vatn Strøm einen Gang runter. Die vorwärts treibende Gemächlichkeit wird aber immer wieder durch fliessende / wilde Gitarrensolos begleitet / aufgeschreckt. Der Titeltrack ist dann nahe an der Improvisationsfreude von Greg Ginns Band October Faction (natürlich ohne Vocals und etwas jazziger). Eine kurze Ruhepause bietet das sphärisch schwebende «Psunspot». Auch «Orbit» offeriert zuerst entspannte Klänge bis nach gut einer Minute schwere Stoneriffs einbrechen und der Song wie eine Dampfwalze weiterfährt. Gitarrensolos drängen dazwischen, Gipfel werden erklommen und sphärische Elemente dazwischen gequetscht bis zum Höhepunkt. Der zweiteilige Abschluss «Solaris Pt. 1» und «Solaris Pt. 2» enthält, was ein Ausflug in den Weltall spannend macht: Sphärische Parts, gleitende Passagen, Erhabenheit, schwere Erschütterungen, staunen, treiben im endlosen All. Pink Floyd und Hawkwind hätten ihre Freude. Zurücklehnen und die Fahrt geniessen.

Roebi
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