IAN ANDERSON
Homo Erraticus
Kscope/Irascible
hug. Man konnte ja über «Thick As A Brick 2» vom vorletzten Jahr geteilter Meinung sein und sich darüber streiten, ob die Weiterführung von «Thick As A Brick» aus dem Jahr 1972 in die Neuzeit gelungen war – ein Versuch war es Wert, auch wenn die Bemängler monierten, Teil zwei sei etwas flach geraten, weil Ian Anderson, der Mann, der den Prog-Rock quasi erfunden hat, mehr drauf habe. Tatsache aber bleibt, dass Ian Anderson schon vor Jahren durchaus, sagen wir: altersmilde geworden ist, indem er seine Songs nicht mehr so vertrackt komponierte wie einst und stattdessen auf die fliessenden «inneren Werte» fokussierte. Solo-Alben wie «Divinities – Twelve Dances With God» oder «The Secret Language Of Birds» jedenfalls verströmten in ihrer bezaubernden Einfachheit eine unglaublich warme, ruhige Mitte. Nun folgt also «Homo Erraticus», und wieder könnte man reklamieren, dass wir von Herrn Anderson mehr Spektakel erwarten dürften, aber wie gesagt: Das ist hier nicht der Fokus. Das Konzeptalbum ist als Spin-Off von «Thick As A Brick 2» entstanden, dieselbe Hauptperson führt durch das Album und die englische Geschichte, die Musik ist stark irisch eingefärbt, und am Ende ist «Homo Erraticus» ein schönes Album für stille Geniesser. In der Superdeluxeausgabe gibts das Teil mit zwei CDs und zwei DVDs.