KAISER CHIEFS Education, Education, Education & War

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KAISER CHIEFS

Education, Education, Education & War

SPV/Musikvertrieb

hug. Als Schlagzeuger und Kaiser-Chief-Mastermind Nick Hodgson vor zwei Jahren den Bettel hinschmiss und die Band verliess, wertete man das allgemein als das Ende der Band – was sollten denn die anderen Musiker ohne ihren Songschreiber machen? Zuerst: Sie entschieden sich, einen neuen Drummer zu suchen (Vijay Mistry) und von vorne zu beginnen, und das meinten sie wörtlich: Mit ihrem Debüt «Employment» ernteten die Kaiser Chiefs massenweise Newcomer-Bonus an der Seite von Bands wie Franz Ferdinand und dem ganzen Rest der Class of 2005, mit dem Folgealbum «Yours Truly, Angry Mob» sowie der daraus ausgekoppelten Single «Ruby» erreichten sie ihren Zenit, sie wurden mit Blur gleichgesetzt, ihr Flair für Rock und gleichzeitigen Beatles-Flair war perfekt. Doch dann ging ihnen die nächsten beiden Alben ein wenig die Luft aus, was letztlich der Grund war, wieso Hodgson kündigte. Die neuen Kaiser Chiefs knüpfen also zum Einstieg von «Education, Education, Education & War» an ihre alte 2005er-Spritzigkeit an. Sie tendieren aber im Verlauf des Albums zu amtlichen Gitarrenpop-Songs, die zwar ganz okay und kräftig sind, aber die Welt nicht gerade umkrempeln. Ganz gewagt: Im Anschluss zum zweitletzten Song ««Cannons» erzählt Schauspieler Bill Nighy eine krude Kürzestgeschichte über eine Supermacht, die die Hölle angreift… Immerhin  beweisen die übrig gebliebenen Kaiser Chiefs, dass sie auch ohne Hodgson was Ordentliches hinkriegen und dass mit ihnen auch in Zukunft zu rechnen ist.

Christian
About Christian Hug 180 Articles
Seit den Sex Pistols «into music», seit 2001 freier Journalist und Buchautor. Jahrelange Mitarbeit im «Music Scene», «Toaster», TagesAnzeiger - Ernst», «Style» und andere. Kein MP3-Freund.