BALTHAZAR
Rats
pias
pc. Das Quintett präsentiert eine Art Mischung aus Britpop und psychedelischem Gangster-Rock. Da tummeln sich hallgetränkte Gitarren, minimalistischen Firlefanz-Instrumentierungen gleich neben Triphop Beats aus dem Drumcomputer und Streicherarrangements („Later“). Die Formation aus Belgien erinnert auch auf ihrem zweiten Album bisweilen etwas an Cage The Elephant. Man würde die Musik vielleicht nicht als „schön“ im Sinne von ästhetisch bezeichnen. Doch ist sie zweifellos unterhaltsam. Denn Balthazar’s Ideenreichtum scheint nahezu unerschöpflich zu sein. Und fast immer setzen sie dabei auf Kreuzungen von verschiedenen Stilrichtungen in ein und demselben Song. „Joker’s Son“ zum Beispiel ist eine Mischung aus orientalischen Rhythmen und Ska-Klängen. Grundgerüst bilden dabei oft akustische Gitarren (mit wunderschönem Stolper-Takt in „Listen Up“), die mit tiefen und zügig angeschlagenen Akkorden den meisten Song einen düsteren Anstrich verleihen. In den Refrains gesellen sich oft langgezogene „aaaah“-Chöre dazu, zu der Martin Devoldereund JinteDeprez ihre Texte in einer scheinbar beiläufigen Art und Weise beisteuern („Lion’sMouth“). Man spürt, dass sich die Band für ihr neues Album auf die Suche nach neuen Sounds begeben hat. Und sie ist dabei durchaus fündig geworden. Wenn auch das Klangkleid manchmal den Song an sich etwas zu verdrängen droht.