AVATARIUM Avatarium

Avatarium-Avatarium

AVATARIUM

AVATARIUM

Nuclear Blast / Warner

 

lg. Zwar ist Avatarium eine neue Band, doch mit Ausnahme von Sängerin Jennie-Ann Smith sind die Protagonisten bekannt: Mastermind ist niemand anderes als Leif Edling (bs., Candlemass und Krux), der mit Marcus Jidell (git., Evergrey), Lars Sköld (dr., Tiamat) und Carl Westholm (keys) erfahrene Musiker um sich geschart hat. Bekanntlich werden Candlemass kein weiteres Album aufnehmen, weshalb Leif nun Zeit für andere Projekte hat. Avatarium ist, obwohl durchaus im Doom-Metal verwurzelt, stilistisch viel weiter gefasst und weist Einflüsse aus den 60er und 70er Jahren auf (Jethro Tull, Blue Öyster Cult, Rainbow und natürlich Leifs Lieblingsband Black Sabbath). Die Stimme von Jennie-Ann tut dieser Art von Musik sehr gut, verleiht sie doch der Musik eine eigene Note (und kommt nicht so schrill daher wie all diese auswechselbaren Okkult-Rock-Stimmen). Schon der Opener “Moonhorse” begeistert durch das Wechselspiel von fetten Riffs und ruhigen Teilen, in welchen der Gesang vollends zur Geltung kommt. Die folgenden “Pandora’s Egg” und “Avatarium” sind nach einem ähnlichen Muster aufgebaut. Die vorab ausgekoppelte Single “Boneflower” kommt um einiges poppiger daher und fällt deshalb etwas aus dem Rahmen (ausser den betörenden langsamen Parts). Auch die weiteren Tracks auf “Avatarium” sind gelungen, insbesondere der balladeske und ruhige Rausschmeisser “Lady In The Lamp”. Fazit: Ein interessantes Album, das einen etwas an Leif’s Side-Projekt Abstract Algebra aus den 90er Jahren erinnert, aber stilistisch weitergefasst ist.

Hanns
About Hanns Hanneken 528 Articles
Hanns, der Gründer von TRACKS, ist der CH-Musikszene seit den 80er-Jahren als Produzent, Musiker und Redaktor eng verbunden. Er war jahrelang Chefredaktor des Schweizer Musikmagazins MUSIC SCENE, des deutschen Magazins MUSIK SZENE und arbeitete für u. a. MUSIK EXPRESS, METAL HAMMER.