ATROPHY – Asylum

ATROPHY
Asylum
Massacre Records

en. Ich denke, wir sind uns alle einig, dass die Blütezeit des Thrash Metal die späten 80er und frühen 90er waren. Alben wie «Rust in Peace», «Ride the Lightning» oder «Reign in Blood» sind zu gleich Blueprints des Genres, wie auch unübertroffene Meisterwerke. Ihre mehr zeitgenössischen Werke mögen eine bessere Produktion haben, kommen aber musikalisch nicht an ihre Geniestreiche heran.

Mit Atrophy haben wir nun aber einen Spezialfall. Diese Band war in der Hochphase des Thrash Metals aktiv, liess dann aber seit 1990, abgesehen von gelegentlichen Auftritten, nichts mehr von sich hören. Ich sehe ihr neues Album «Asylum» als eine Art Zeitkapsel, da musikalisch keine grosse Entwicklung stattgefunden hat, lediglich die Produktion hat sich um einiges verbessert. Es ist ein nostalgischer Rückblick auf jene Blütezeit.

Das einzige Mitglied, das auf dieser Platte seine Rückkehr feiert, ist der Sänger Brian Zimmerman. Wobei zu bemerken ist, dass sich seine Stimme über die Jahre stark verändert hat. Sie mag gealtert sein, die giftige Rebellion ist aber erhalten geblieben.

Beim Auftakt «Punishment For All» musste ich unweigerlich an Exodus denken. Es ist schmutziger Thrash mit einer Prise Punk. Ganz unerwartet kommt dann das Solo, welches eher an klassischen Heavy Metal erinnert. Der eine oder andere Drop fehlt natürlich auch nicht.

Der Höhepunkt ihrer Arbeit ist wohl «American Dream», den sie zusammen mit Gitarrist Kragen Lum aufgenommen haben. Wie der Titel schon erahnen lässt, ist er ziemlich politisch gefärbt, was nicht untypisch für Atrophy ist. Der Track brilliert durch simple Riffs, die aber ordentlich Dampf dahinter haben.

Alles in allem ist «Asylum» eine nette kleine Retrospektive, welche das Vermächtnis vieler Bands tangiert. Es mag kein musikalisches Meisterwerk sein, ist aber kurzweilig und macht ordentlich Lust auf klassischen Thrash Metal.

Erik Nilsson

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