Metallica – …And Justice For All (Remastered, 3-CD Version)

Metallica
…And Justice For All (Remastered, 3-CD Version)
Mercury/Universal
 
lg. Der zweitletzte Klassiker (wenn man das schwarze Album auch dazuzählen möchte) von Metallica und der Einstand von Bassist Jason Newsted nach dem tragischen Unfalltod vom prägenden Bassisten Cliff Burton ist soeben neu aufgelegt worden. Sage und schreibe 147 Songs/Fragmente sind auf der Deluxe Edition enthalten. TRACKS liegt aber bloss die kondensierte 3-CD Version vor, welche somit besprochen wird. CD 1 beglückt den Fan mit einer remasterten Version von „… And Justice For All“. Der damals viel kritisierte – da nicht oder kaum hörbare – Basssound von Neueinsteiger Jason Newsted (kam von der Speed-Metal Band Flotsam & Jetsam aus Arizona, wo er zuvor als Hauptsongwriter agierte) in der Produktion von Flemming Rasmussen (der schon für die beiden Vorgängerscheiben an den Reglern sass) kommt nun nuanciert besser daher. Der Sound des Remasters ist nicht mehr ganz so höhenlastig wie beim Original. Dennoch kann nicht von einem vollen oder warmen Sound gesprochen werden, was aber gar nicht nötig ist. “… And Justice For All” wurde damals bewusst mit diesem Sound ausgestattet und hat auch 30 Jahre nach Veröffentlichung den Test Of Time mit Bravour bestanden. Zudem ist es das letzte Album von Metallica, dass mit kompositorischen Fragmenten des hochbegabten Cliff Burton ausgestattet worden ist („To Live Is To Die“). Über die Songs gross zu sprechen erübrigt sich fast, denn das zweiterfolgreichste Album von Metallica wartet mit einer ganzen Reihe von Klassikern auf („Blackened“, „… And Justice For All”, das auf MTV damals totgenudelte “One”, “Harvester Of Sorrow”, “Eye Of The Beholder”), welche allesamt grösstenteils aus der Federn von James Hetfield und Lars Ulrich stammen. Doch auch die etwas weniger bekannten Songs wie “The Frayed Ends Of Sanity” oder “The Shortest Straw” stehen in keiner Weise den bereits genannten Titeln nach, warten sie doch ebenfalls mit allen Merkmalen auf, welche Metallica damals ausmachten: Progressivität, Aggression, Spielwitz und eine gewisse Experimentierfreudigkeit im doch relativ engen Korsett des Thrash-Metals. 30 Jahre danach gilt … And Justice For All” nach wie vor als grossartiges Album und als Zeitzeuge eines der letzten guten Jahre für den Heavy Metal: 1988. CD 2 und 3 beinhalten eine Best-Of der grossen Box mit Demos & Rough Mixes auf CD 2 (mit jeweils einer alternativen Version von jedem Song auf “… And Justice For All” und Live Aufnahmen der Damaged Justice Tour auf CD 3 (von verschiedenen Shows, unter anderem der Show in Seattle aus dem jähre 1989, die als eine der besten Shows in der Geschichte von Metallica). Dieser Release von “… And Justice For All” in verschiedensten Formaten würdigt eines der besten und meist diskutierten Alben der Metal-Geschichte auf angemessene Weise. 
 
Laurent Giovanoli

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