WOLFWOLF
Metamorphosis
Lux Noise/Little Jig
Das wegen seiner Kompetenz geschätzte Musikmagazin «Visions» hat das neue Album des Nidwaldner Duos WolfWolf verfrüht besprochen, darum wissen wir jetzt schon, dass zumindest der Rezensent das Album «handzahm und lahm» findet. Das ist natürlich so nicht richtig. Korrekt geht das so: Der eine Wolf spielt Gitarre, der andere Wolf übernimmt Stehschlagzeug und Gesang. Da sind natürlich die Möglichkeiten der Fulminanz beschränkt. WolfWolf zelebrieren auf Platte minimalistisch den Grusel mit Wehrwölfen, Dracula, Dämonen und anderem Getier der Nacht und live das komplette Überdrehen in Gestik und Sound. In beidem sind sie tief im scheppernden Blues und der wackelnden Garage verwurzelt, es muss rumpeln, weshalb sie eigentlich bei Voodoo Rhythm Records bestens aufgehoben wären (Lux Noise ist natürlich auch gut).
Für ihr zweites Album haben sich WolfWolf mit einigen Gastmusikern zusammengetan, Barmy von Black Market Cadillac zum Beispiel, Christian Aregger von den wunderbaren Blind Butcher. Und dann kam auch noch Dieter Meyer, ja, der Dieter Meyer auf sie zu und wollte eine Single mit WolfWolf einspielen, was sie dann auch taten, das Resultat ist köstlich, heisst «Fat Fly» und ist auch als Vinyl-Single erhältlich (sonderbarerweise hat das unser Nationalradio noch gar nicht mitgekriegt). Das stimmt: Das neue Album ist ein bisschen, wie soll man sagen: ausgewogener, mehr Song-orientiert als sein Vorgänger und auch einen Tick bluesiger, was auch daran liegt, dass man für diese 12 Songs sehr spontan gearbeitet hat. Es bleibt, was schon der Vorgänger war: eine herrlich-schräge, minimalistische Albernheit.
Um also nochmal auf «Visions» zurückzukommen: WolfWolf sind eine Liebhaberband. Und so scheisse können die ja gar nicht sein, wenn der Dieter Meyer da unbedingt mitmachen will.
Christian Hug
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