
SANTANA
Shape Shifter
SONY
hug. Jungvolk aufgehorcht: Man sollte sich zuerst einige alte Alben von Santana anhören, das selbstbetitelte Debüt von 1969 zum Beispiel, «Caravanserai» oder «Zebop!», um zu verstehen, was der Latin-Gitarrero für die Musikgeschichte Grosses getan hat. Und wie er sich später über Jahre in ideenlosem Geplänkel («Milagro») verloren hat und schliesslich nurmehr mit Hilfe von massenhaft Gast-Sängern über die Runden kam («Playingwith Carlos», «Shaman»). Jetzt besinnt er sich endlich wieder auf sein eigenes Können und veröffentlicht meist instrumentale Tracks, von denen er viele schon vor vielen Jahren geschrieben hat. Jetzt fürs Altvolk: Das Gelbe vom Ei ist «Shape Shifter» nicht. Eher ein lockeres Gitarren-Lounge-Album, auf dem der Altmeister entspannt signalisiert, dass er niemandem mehr was beweisen muss. Das muss er auch nicht mehr. Wir haben ja das Debüt, «Caravanserai» usw. Und da das Album grösstenteils instrumental gehalten ist, spielt es auch so gut wie keine Rolle, dass dieses Album «den Indianern» gewidmet ist – instrumental kann man kaum auf Problematiken eingehen. «Shape Shifter» hören wir uns im Aufzug an und finden Liftfahren toll.