JOE WALSH
Analog Man
Universal
Veröffentlichung: 1.6.2012
hh. Joe Walsh gehört zu den Urgesteinen des amerikanischen Rock. Seit vier Jahrzehnten prägt der ehemalige James Gang Gitarrist massgeblich den Sound der Eagles und konnte auch zwischendurch mit seinen Solo-Alben eigene Erfolge feiern. So gehört beispielsweise sein Song „Rocky Mountain Way“ zu den Evergreens des amerikanischen Rocksongbooks. Nun kommt er, 20 Jahre nach seiner letzten Solo-Scheibe „Songs For A Dying Planet“, wieder mit einem neuen Alleingang an den Start. Zwar ist das Album mit gerade mal 10 Songs und einer Spielzeit von gut 36 Minuten ziemlich mager, dafür bietet es viel Qualität und einen Joe Walsh, wie man ihn seit frühesten Tagen kennt und liebt. Reminiszenzen an erste Grosstaten mit seiner James Gang (1969-1971) sind hier zuhauf enthalten, der Song „Funk 50“ ist dabei eine kurz geratene Fortsetzung des heimlichen James-Gang-Hits „Funk 49“ von 1970 (Joe Walsh reformierte diese seine erste Band im Laufe der Zeit immer mal wieder, zuletzt 2006 für eine mehrwöchige USA-Tournee). Produziert hat ELO-/Travelling Wilburys-Mastermind Jeff Lynne, besonders „One Day At A Time“ zeigt die typische Lynne-Handschrift und bei „Lucky That Way“ nahm ex-Beatle Ringo Starr hinter den Drums Platz. Da praktisch jeder Song Rasse und Klasse hat, fällt es schwer, einzelne Titel herauszuheben. Als Anspieltipps eignen sich aber sicher der Titeltrack, dann „Wrecking Ball“ und besonders das mit Sitar und Tablas unterstützte „Band Played On“. Mit „Lucky That Way“ ist zudem eine wunderschöne Ballade enthalten. „Analog Man“ wird zweifellos alle Walsh-Fans beglücken, jede Menge Eagles-Fans sowieso und hat das Zeug, den einen oder anderen, der von dieser Legende bislang noch nichts gehört hat, nachhaltig zu begeistern. Welcome back, Joe – well done!