PSYCHOTIC WALTZ – The God-Shaped Void

PSYCHOTIC WALTZ
The God-Shaped Void
InsideOut/Sony
 
lg. Satte 24 Jahre betrug die Wartezeit zum schon lange – genauer gesagt seit der Reunion 2011 – angekündigten Nachfolger zum vierten Album „Bleeding“. Die Ausnahmeband aus der Region von San Diego hat im Original Line-Up mit dem äusserst gelungenen „The God-Shaped Void“ dieser unendlich langen Durststrecke ein Ende bereitet. Dass eines der virtuosesten Gitarrenduos der Metalgeschichte, Dan Rock und Brian McAlpin, wieder zusammen Musik aufgenommen haben, beweist der Welt, wie gut Psychotic Waltz – welche als eine der genredefinierenden Bands des progressiven Metal gilt – eigentlich sind. Die ersten beiden Alben, „A Soclal Grace“ (1990) und „Into The Everflow“ (1992) werden für immer und ewig unerreicht bleiben, doch vermag sich „The God-Shaped Void“ in der Mitte der Discographie und vor den beiden Alben „Mosquito“ (1994) und „Bleeding“ (1996) zu behaupten. Es dominieren satte und abwechlsungsreiche Riffs, phantastisch-verträumte Gitarrensoli von Rock/McAlpin sowie der einprägsame Gesang von Devon Graves (damals Buddy Lackey, der hin und wieder seine unverkennbare Querflöte zückt). Das mit einem gefühlvollen Refrain versehene „Stranded“, das mit einem ultrageschmeidigen Gitarrensolo beginnende und anschliessend treibende „All The Dead Men“, das pumpende  „Pull The String“ sowie das mit einer unglaublichen Gesangslinie daherkommende und an selige Demo-Tage zu Aslan-Zeiten erinnernde „Sisters Of The Dawn“ sind nach geschätzt zwanzig Hördurchläufen die momentanen Highlights. Das Vinyl und die limitierte CD-Version enthalten einen zusätzlichen Song („Season Of The Swarm“). Mit “The God-Shaped Void“ haben Psychotic Waltz ein sehr stimmungsvolles und inspirierendes Album geschaffen, das nicht bloss eine Ansammlung von Songs ist, sondern ein absolut kompaktes Ganzes darstellt. Die interessanten Texte von Graves, das Artwork von Travis Smith sowie die tolle Produktion (Mix und Mastering durch Jens Bogren) runden dieses Meisterwerk ab. 
 
Laurent Giovanoli

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