OZZY OSBOURNE – Ordinary Man

OZZY OSBOURNE
Ordinary Man
Sony Music
 
lg. Satte zehn Jahre nach dem recht uninspirierten „Scream“ veröffentlicht Ozzy Osbourne mit „Ordinary Man“ ein neues Album. Zwischenzeitlich war der Altmeister mit familiären Angelegenheiten sowie dem gross inszenierten Abschied von Black Sabath beschäftigt (die mit „13“ mit einem sehr guten letzten Album aufwarten konnten). Hierzu gesellten sich gesundheitliche Probleme, so dass fast von einem Wunder gesprochen werden kann, dass nochmals ein Album von Ozzy Osbourne erscheint. Doch auf „Ordinary Man“ scheint alles anders zu kommen und wir haben es mit der besten Scheibe seit dem 95er-Output „Ozzmosis“ zu tun: Der Opener „Straight To Hell“ groovt gleich wie die Hölle und beginnt mit den bedeutungsschwangeren Worten „Allright Now“ (wie seinerzeit der Black Sabbath-Hit „Sweet Leaf“). An der Gitarre findet sich hier niemand geringeres als Slash von Guns’n’Roses. Auch das folgende „All My Life“ groovt und zeigt Ozzy stimmlich voll auf der Höhe. Sehr schön ist der balladeske Titelsong mit Elton John am Klavier und zusammen mit Ozzy am Gesang geworden. Ganz stark ist das schnelle „It’s A Rain geworden“. Auch mit zunehmender Spieldauer lassen sich wenig Schwächen ausmachen, wenn auch Ozzy teilweise in moderneren Sound-Gefilden wildert und den einen oder anderen durchschnittlichen Song (wie „Today Is The End“ oder das etwas gar kitschig-elektronische „Take What You Want”) vom Stapel lässt. Doch dies soll kein Vorwurf sein – Ozzy ist mit „Ordinary Man“ eine Überraschung gelungen, die so nicht mehr zu erwarten war. Das Album hat Ozzy mit folgenden illustren Musikern aufgenommen, welche einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Albums beigetragen haben dürften: Chad Smith (Schlagzeug; Red Hot Chilli Peppers), Duff McKagan (Bass; Guns’n’Roses) sowie Produzent Andrew Watt an der Gitarre. Daneben haben einige Musiker Gastbeiträge geliefert wie die bereits erwähnten Slash und Elton John oder auch Tom Morello von Rage Against The Machine. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Ozzy die für den 24. November in Zürich angekündigte Show effektiv spielen wird – die Nordamerika-Tour hat Ozzy, der an Parkinson leidet, bereits abgesagt. Mit „Ordinary Man“ liegt schon mal ein gutes Album vor, das den Weg für die Abschiedstour von Ozzy – dem selbsternannten „Prince Of Darkness“ – ebnet. Grosses Hollywood-Ohrenkino. 
 
Laurent Giovanoli

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