POPA CHUBBY Universal Breakdown Blues

POPA CHUBBY Universal Breakdown Blues

POPA CHUBBY

Universal Breakdown Blues

Provogue/Musikvertrieb

 

hh. Der Dicke aus NYC mit dem selbstgepflegten und leider viel zu oft überstrapazierten Bad Boy-/Stinkstiefel-Image, schiebt die nächste Platte nach. So what, mag der durch Chubbys letzte lieblose und uninspirierte Veröffentlichungen angenervte Bluesrock-Fan sagen. Aber, ÜBERRASCHUNG!, Popa hat den Kessel angeheizt und meldet sich mit neuer Kraft zurück. Zwar gibt es auch auf seinem neuen Output Licht und Schatten, wie beispielsweise das Remake von „Somewhere Over The Rainbow“, das Chubby zu einer Art „Blues-Musikantenstadl“-Version verkommen lässt. Und weshalb er gleich mit dem sattsam bekannten und mehr als ausgelutschten S.R.Vaughan-Riff/Groove das Album eröffnet, soll sein Geheimnis bleiben – wir wollen es nicht wissen und hätten „I Don’t Want Nobody“ lieber am Schluss des Albums (oder besser überhaupt nicht) gehört. So stellt sich jedenfalls sofort wieder dieses Gefühl ein, dass Dickerchen einmal mehr den Weg des geringsten Widerstandes gehen wird. Dass Chubby Gitarre spielen kann, wissen wir ja schon lange – aber wir wollen auch gute SONGS!!! Und die liefert er direkt nach diesem drögen Auftakt. „I Ain’t Giving Up“ ist eine schöne Soulballade, mit der er das Herz des Hörers nachhaltig berührt. Danach wird das Gaspedal wieder durchgetreten und mit dem Titelsong steht ein amtlicher Rocker an. Gefolgt vom obligatorischen Slow-Blues, bevor das Tempo wieder angezogen wird usw. usw. Viel anderes ist von Popa Chubby ja auch nicht zu erwarten, der Mann hat seinen Stil ja nicht erst seit gestern gefunden. Aber auf „Universal Breakdown Blues“ gibt es endlich wieder eine Handvoll packende Songs, die inspiriert und mit Energie vorgetragen werden. Der ganz grosse Wurf ist das Album zwar nicht, es steht aber gleichwertig in einer Reihe mit Chubbys besten Veröffentlichungen.

Hanns
About Hanns Hanneken 528 Articles
Hanns, der Gründer von TRACKS, ist der CH-Musikszene seit den 80er-Jahren als Produzent, Musiker und Redaktor eng verbunden. Er war jahrelang Chefredaktor des Schweizer Musikmagazins MUSIC SCENE, des deutschen Magazins MUSIK SZENE und arbeitete für u. a. MUSIK EXPRESS, METAL HAMMER.