JUSTIN TIMBERLAKE The 20/20 Experience

JustinTimberlake

JUSTIN TIMBERLAKE

The 20/20 Experience

Sony

hug. Als Knirps war Justin Timberlake Disney-Star im «Mickey Mouse Club» und also potentiell so absturzgefährdet wie Brittney Spears, Selena Gomez und Milley Cirus (okay: Frau Aguliera und Ryan Goslin sind ordentlich erwachsen geworden). Doch statt des Absturzes kam zuerst 2002 sein aufregendes Debüt «Justified» und 2006 sein «Debüt» als ernst zu nehmender Schauspieler in «Alpha Dog» und «Black Snake Moan». Gleichzeitig erschien der Zweitling «FutureSex/LoveSounds», auf dem er überraschend und sehr stilsicher den Geist von Michael Jackson in die Zukunft führte. Nun also das Album Nummer drei, und wir fragen uns erneut, woher Timberlake diese Lockerheit und Souveränität hernimmt, mit so viel Erwartungsdruck in der Doppelbelastung als Sänger und Schauspieler fertig zu werden. Zurzeit (das kann man wohl so sagen, weil er so vielseitig ist), also zurzeit interessiert ihn das Tanzen nicht mehr so intensiv wie bei «FutureSex/LoveSounds», dafür umso mehr relaxte Clubmusik zum Rumsitzen und schöne Mädels angucken. Dabei bleibt er bei einer gewissen Härte im Klang, wird nie rührselig und hält den Spannungsbogen auch im Midtempo mühelos. Grad so, als würde Sean Parker in «The Social Network» (grossartig gespielt von Timberlake) mal eben auf einen Drink ausgehen. Damit hebt er sich (schon wieder) von der langweiligen Masse der Schmuse-Clubmusik ab. Gut gemacht.

 

Christian
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Seit den Sex Pistols «into music», seit 2001 freier Journalist und Buchautor. Jahrelange Mitarbeit im «Music Scene», «Toaster», TagesAnzeiger - Ernst», «Style» und andere. Kein MP3-Freund.