KEJNU
Centillion
D.I.Y. / Radicalis
rp. Das Zürcher Quartett Kejnu um Mastermind Nuél (Manuel) Schoch arbeitet auf seinem neuen Werk konzentriert mit Atmosphären und Flüchtigkeiten. Stilistisch will sich die 2005 ins Leben gerufene Band aber nicht festlegen. Folk, Indietronica, Trip Hop, Indiepop und Ambient – alles hat Platz und wird den musikalischen Visionen von Schoch untergeordnet. Auf «Centillion» entgleiten Kejnu immer wieder. Songs wie «Boxus/Hood», «Candelabra», «November», «Hexa» oder «Host» dringen wie aus einem Paralleluniversum zum geneigten Hörer. Berühren ihn da und dort. Sind aber flüchtig und wollen nicht verweilen. Gerade, wenn man sich an sie gewöhnt hätte, entschwinden sie abermals. Die Stimme von Nuél Schoch schwebt darüber sanft, gar süss und entrückt. «Centillion» ist aber jenseits von oberflächlich. Die Songs glänzen, schimmern mit Beseeltheit und purer Schönheit. Eine kurze, tiefe Berührung. Wie liebgewonnene Verwandte von Radiohead, M83, Talk Talk, Muse, Portishead und New Order.