
TRIPTYKON
Melana Chasmata
Century Media/Universal
lg. Endlich liegt es vor, das zweite Album von Triptykon, der Nachfolgeband der bahnbrechenden schweizerischen Extrem-Metal Band Celtic Frost. Hauptsongwriter, Sänger und Gitarrist Tom Gabriel Fischer (früher TG Warrior) setzt seine Suche nach extremer Dunkelheit fort, allerdings mit anderen stilistischen Mitteln wie bei seiner ersten Band Hellhammer oder auch Celtic Frost (gewisse Parallelen bestehen bloss zum letzten Album von Celtic Frost, zu “Monotheist”). Während die beiden anderen Bands im Wesentlichen auf die Abwechslung zwischen Thrash- und Death-Metal artigen Parts sowie Doom Riffs – gepaart mit Toms charakteristischem Gesang (Uuh!) – setzten, dringt Triptykon vielschichtiger in die Dunkelheit. Die Musik wird noch mehr als auf dem Erstling von Tryptikon, “Eparistrea Daimones”, mit Elementen wie man sie von Dead Can Dance oder auch Bands wie My Dying Bride her kennt angereichert (zum Beispiel die Songs “Boleskine House”, “Aurora” oder auch “Waiting”). Allerdings meint der Rezensent damit nicht der Gesang von Bassistin Vanja Slajh, denn Celtic Frost haben mit solchen bis dahin genrefremden Elementen wie Frauengesang bereits 1987 auf ihren Meilenstein “Into The Pandemonium” experimentiert. Dennoch dominieren nach wie vor die tonnenschweren und brillanten Riffs von Tom Gabriel Fisher, welche auf “Melana Chasmata” wirklich exzellent in Szene gesetzt werden (ganz nach dem Motto “Weniger ist mehr”) und teilweise fast schon von Neurosis stammen könnten. Trotz der auf “Melana Chasmata” zu findenden Abwechslung dominiert hier tiefste Dunkelheit, welche allerdings nicht nur durch Aggression sondern durch sehr viel Atmosphäre erreicht wird. Ein sehr interessantes und gut produziertes Album, welches düster veranlagte Seelen aller Art vom Black Metaller bis zum Gothic-Fan ansprechen dürfte. Das wunderbare dunkle, von Ikone H.R. Giger gestaltete Artwork rundet dieses Meisterwerk in angemessener Weise ab. Düsterer geht es kaum noch.