DEVIL’S TRAIN II

 

DEVIL’S TRAIN

II

EarMusic / Edel / Sony

Mit „II“ werfen Devil’s Train aus Deutschland, Finnland und Dänemark ihren zweiten Longplayer auf den Markt. Mit dem selbstbetitelten Erstling vom 2012 konnte die Band bereits eine ordentliche Kiste Komplimente einstecken. In Devil’s Train steckt viel Können und Erfahrung: der Sänger R.D. Liapakis ist z. B. ebenfalls für den Gesang bei Mystic Prophecy und Velley’s Eye verantwortlich und auch der Rest der Band hat bereits seine Sporen abverdient bei Kapellen wie Stratovarius, Saxon oder Masterplan. Auch mit dem zweiten Album fahren Devil’s Train in den Schienen des Hard Rocks aus den 80er Jahren, schaffen es aber gleichzeitig den Sound in die Gegenwart zu holen. Das Album strotzt vor Energie, Sunset-Strip-Vibes und Biker-Attitüde. Es lässt dich sogar saucool aussehen, wenn du die Scheibe in einem Nissan Micra bis ans Limit aufdrehst. Auch wenn die Texte zum Teil etwas klischeehaft und fantasielos daher kommen, die handwerkliche Kunst der Musiker macht es wieder wett. All Killer No Filler, heisst es doch oft… hier dürfte es aber mal zutreffen, es gibt schlicht keine Hänger auf dem Album. Ein Anspieltipp ist „Hollywood Girl“, das auch mit einem klischeeübersäten Videoclip daher kommt aber bei einem solchen Titel ist das auch gerechtfertigt. Mit „Girl Like You“ und „You And Me“ sind dann auch noch zwei Lovesongs auf dem Album. Aber keine Angst, hier kommen jetzt keine schnulzigen Balladen auf euch zu. Im Gegenteil. Genau so muss ein Lovesong für ein Rockerherz tönen. „Thunderstorm“ ist ebenfalls ein grosser Song, aber eben, Texte wie „come over me like a storm in the middle of the night“ oder „touch me like a thunderstorm“ sind so ein bisschen naaaaja. Beim Cover von „Born To Be Wild“ dürften dann aber sogar Steppenwolf ein bisschen eifersüchtig werden. Led Zeppelin werden ebenfalls noch gecovert mit „Immigrant Song“, das hier ebenfalls den Devil’s Train-Stempel aufgedrückt kriegt. Alles in Allem hat sich die Band nach ihrem ersten Album nicht auf den Lorbeeren ausgeruht und liefert hier ein neues Qualitätsstück.

Hanns
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Hanns, der Gründer von TRACKS, ist der CH-Musikszene seit den 80er-Jahren als Produzent, Musiker und Redaktor eng verbunden. Er war jahrelang Chefredaktor des Schweizer Musikmagazins MUSIC SCENE, des deutschen Magazins MUSIK SZENE und arbeitete für u. a. MUSIK EXPRESS, METAL HAMMER.