DANIEL CARLSON Cartoon Babylon

DANIEL CARLSON
Cartoon Babylon
AptZero Recordings

«Cartoon Babylon» beginnt wie «Not A Drawing», das letzte Werk von Daniel Carlson (2017): Schläfrig entspannte Klänge schmeicheln dem geneigten Hörer. Hier etwas Pearlfishers, da etwas Louis Philippe. Im Gegensatz zu «Cloudy People» (thematisiert die rückständige Politik der Republikaner) handelt «Light Lab» aber von einem langen, trägen, wundervollen und entspannten Tag auf dem Schiff eines Freundes an der Küste von Italien. Die Musik fängt diese Stimmung gut ein. Fast kriege ich einen Sonnebrand (: «Covered In Gold» versprüht fast die gleiche Atmosphäre. Bloss klingt das Schlagzeug etwas eindringlicher. «The Sirens» offeriert elegant verführerischen Barockpop. Aber Achtung: Verwirrung ist im Anzug («She Confounds Me. Whenever The Clockwork Runs Aground»). «They Tumble Through» schleppt sich schwer dahin. Carlsons Stimme kippt zuweilen fast und die Gitarren kratzen ordentlich. Der Titeltrack klingt da vergleichsweise luftig und entspannt. Ein bisschen Beach Boys, eine Prise Ennio Morricone. «She’s Flying Again» kommt noch sanfter daher. Behutsamer Barockpop par Excellence, der gegen Schluss etwas spacig wird. «50» bietet neben dezent souligen Passagen ungesunde Problembewältigung (Another Disappointment She Will Drown In Beaujolais). Und der Abschluss «Bloodflows», mit 6.25 Minuten der längste Song auf «Cartoon Babylon», bietet gewohnte und geschätzte Entspanntheit, zuweilen jazzig gefärbt, die am Schluss entrückt. Ein musikalisch stimmungsvolles Goodbye.

Roebi
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