BEFORE THE DAWN Rise Of The Phoenix

BEFORE THE DAWN
Rise Of The Phoenix

Nuclear Blast/Warner

 

em. Die Finnen um den umtriebigen Bandgründer und Mastermind Tuomas Saukkonen bescherten ihren Anhängern voriges Jahr mit „Deathstar Rising“ ein grandioses Album, welches durch viel Melancholie und harte Riffs glänzte. Das neue Werk lässt Before The Dawn tatsächlich wie Phönix aus der Asche der Schwermut steigen. „Rise Of The Phoenix“ wird vom sanften „Exordium“ eingeleitet. „Pitch-Black Universe“ zeigt dann gleich die Marschrichtung dieser neuen Veröffentlichung an. Before The Dawn haben deutlich einen Zahn zugelegt. Hart, wild, schnell und düster ist der Sound, wobei die Gitarren im Hintergrund immer hell, klar und sehr melodiös figurieren. Frontmann Tuomas Saukkonen growlt tadellos und die hämmernden Gitarrenwände harmonieren wunderbar mit den filigranen Tonfolgen. Im dritten Stück „Phoenix Rising“ wird das Tempo in den Strophen dann noch mal gesteigert. Der Refrain besticht hier erneut durch diese gelungene Mixtur aus eingängigen Gitarrenmelodien und brachialer Stimmgewalt, die ihre Wirkung nicht verfehlt. Tuomas ist einer jener Künstler, dem es immer wieder gelingt destruktive Klänge mit Anmut und viel Melodie anzureichern ohne, dass es jemals nach Versuch klingen würde. „Throne Of Ice“ ist dafür ein geeignetes Beispiel und Anspieltipp. Hier entfaltet sich das begnadete Können des Komponisten auf eindrückliche Weise. Das Intro ist bezaubernd, beherrscht durch eine hinreissende Gitarrenmelodie und weicht dann einem knallharten Death-Metal-Gewitter, welches in Midtempo-Passagen übergeht. Und wieder ist es die exzellente Gitarrenarbeit, die sofort auffällt. Dieses Rezept zeichnet alle neun Tracks dieser fabelhaften Scheibe aus, die keinerlei Schwachstellen hat. Zum Vergleich: Before The Dawn sind nicht ganz so genreübergreifend wie Tuomas’ Projekt Black Sun Aeon, bei dem noch cleane und warme Stimmen den variablen, zum Teil progressiven Sound ergänzen. Bei Before The Dawn, respektive ihrem Output „Rise Of The Phoenix“ dominieren klar Tempo, Härte und der dunkle Gesang. Vom Intro mal abgesehen gibt es nur ganz zum Schluss ein Song, bei dem die Blastbeats im Hintergrund zu hören sind, während sanfte Töne und balladeske Gitarren die Führung übernehmen. Ein Meisterwerk schlechthin!

Hanns
About Hanns Hanneken 528 Articles
Hanns, der Gründer von TRACKS, ist der CH-Musikszene seit den 80er-Jahren als Produzent, Musiker und Redaktor eng verbunden. Er war jahrelang Chefredaktor des Schweizer Musikmagazins MUSIC SCENE, des deutschen Magazins MUSIK SZENE und arbeitete für u. a. MUSIK EXPRESS, METAL HAMMER.