ADORNED GRAVES
Being Towards A River
Eigenproduktion
mv. «Adorned Graves is an old school (80s) Doom ‘N Thrash Band». So beschreibt sich diese aussergewöhnliche Band auf ihrer Homepage selber. Das wird ihrer Musik ab dem neuen Album nur noch teilweise gerecht und ist ziemlich tiefgestapelt. Mit «Being Towards A River» legen die Jungs aus Kaiserslautern nun ihren zweiten Longplayer vor (Die Debut EP «The Hand Of Death» erschien 2015 und das Debütalbum «Out From The Depth Of The Grave» 2017). Und auf diesem spannenden Album sprengt die Band alle Ketten und mischt absolut genial ihren ursprünglichen Thrash Metal mit Speed Metal, Doom Metal, Epic Metal, US Metal und etwas Death Metal. Das atmosphärische Intro «Swallet Hole» leitet das Album perfekt ein, denn mit dem Opener «Killing Shadows Black» folgt danach eine Old School Thrash Metal-Attacke wie aus dem Lehrbuch und fegt erstmal die Gehörgänge so richtig durch. Weiter geht es mit „Effervescent Torrent“, einem Longtrack, welcher schon nur dank Gastsänger Dale Thompson (Bride) völlig anders klingt als der Opener und kongenial durch die verschiedenen erwähnten Stile wandert. «Panta Rhei» bietet brettharten US Metal und besticht durch Killerriffs und genialen Gesang. «Meandering Stream» ist ein Instrumental, welches zu keiner Sekunde langweilig wird, während das brachiale «United Reliance» im Death Metal wildert und überraschenderweise Herbie Langhans (Seventh Avenue, Avantasia, Radiant) als Gastsänger ausweist. Das Stück beinhaltet einige der besten Riffs der Platte und man kann den Kopf kaum stillhalten dabei. Was fehlt noch ? Ach ja, das Albumhighlight namens «Rheingold», welches über 11 Minuten lang Epic Metal der feinsten Sorte zelebriert. Sänger Dale Thompson singt um sein Leben, während majestätische Riffs und Leads eine Gänsehaut nach der anderen hervorrufen. Wer aktuell Eternal Champion, Visigoth oder Atlantean Kodex abfeiert, dürfte hier vor Erhabenheit ergriffen niederknien. Ich konnte auf der neuen Eternal Champion kein Song finden, der «Rheingold» das Wasser reichen kann, und das soll was heissen. Das finale «Towards A River» (mit tollen Vocals von Ruth Börner-Staub (Soulburner) und nochmals Herbie Langhans) beginnt melancholisch und atmosphärisch und schliesst den Kreis zum Opener, steigert sich aber ab der Hälfte zum stampfenden Heavy Metal-Kracher und lässt den unbedarften Hörer erstmal sprachlos zurück. Das ein solch innovatives und abwechslungsreiches Killeralbum als Eigenpressung erscheint ist kaum zu glauben. Bleibt zu hoffen, dass die Band damit einen guten Plattenvertrag ergattert und bekannter wird. Für mich die beste Eigenpressung seit Jahren und eine der besten Metal-Scheiben des Jahres 2020.
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