Die Berliner Punkband hat sich mit befreundeten Künstler:innen zusammengetan und ein ungewöhnliches Experiment gestartet. Wir haben mit Sören über ihr Feature gesprochen und auch darüber, wieso Computer spielen nicht unterschätzt werden sollte.
Tracks: Wie kam’s zu der Idee, dieses Feature zu machen?
Sören: Im Grunde ist es relativ simpel. Wir hatten die Demo fertig und die klang genauso, wie jetzt unsere Version des Songs klingt. Philipp und Wolli waren auch happy damit und fanden, dass alles genau am richtigen Fleck sitzt. Ich dachte mir: Das kann es doch nicht gewesen sein, ist das nicht einfach zu wenig Aussage für uns? Tja, aber mehr kam nicht. Jedenfalls nicht ohne den Song irgendwie schwächer zu machen. Und damit stand auch schon die entscheidende Frage im Raum: Wie würden andere Bands das denn lösen?
Tracks: Warum sollte man nur noch Computer spielen?
Sören: Man kann mit Computerspielen schon echt viel lernen, weil sie mehr Suchtpotenzial haben als jedes Gehirntraining, und deshalb mehr motivieren. Feinmotorik, Reaktionszeit, räumliches Verständnis, strategisches Denken, all das. Abgesehen davon war aber der Text am Anfang natürlich einfach nur dumm und dadaistisch gemeint. Wie dieses durchdrehende Unreal-Tournament Kind von damals. Das ist schon ziemlich ikonisch für unsere Jugend.
Mittlerweile allerdings, mit der politischen Großwetterlage frage ich mich manchmal, ob die Art von zynischer Weltflucht und sich Abwenden im Gamen nicht auch eine tiefere Bedeutung hat.
Tracks: Wie cool ist das denn eigentlich? Ihr lasst befreundete Musiker:innen über euren Song drüber singen – das muss doch irre sein, wenn man dann deren Sichtweise auf den Song bekommt und was die daraus gemacht haben. Wie war es, deren Interpretationen zu hören?
Sören: Wir dachten erst, da wird sich nie jemand die Mühe machen und das ernsthaft bearbeiten. Dann dachten wir, es kann einfach nichts Gescheites bei rauskommen. Tja, und nun sind die anderen Versionen eigentlich deutlich besser als unsere. Ist schon sehr beeindruckend und auch ein wunderbares Kompliment, dass alle Bands gesagt haben: Komm, ich probier‘ mal, ich bastel‘ euch was Schönes.
Tracks: Darf man denn auf weitere „Experimente“ dieser Art hoffen?
Sören: Wir sind eine der wenigen Bands die damals ein echtes Live-Musikvideo gemacht haben. Beim letzten Album haben wir das günstigste Musikvideo aller Zeiten gemacht und bei diesem Album haben wir 10 Musikvideos in einem Take mit nur einem Durchlauf gedreht. Und dann jetzt die Feature-Idee. Also, ja, wir experimentieren immer gerne. Geht ja auch viel schief, aber da erinnert sich zum Glück selten jemand anderes dran außer uns.
Tracks: Im Juni startet ja eure Tour! Worauf freut ihr euch denn am meisten?
Sören: Wir haben ganz bewusst auf Juni gesetzt in der Hoffnung, dass da einfach kaum Pandemiegeschehen ist. Alle Menschen sollen ein SAB Konzert sehen können. Ich würde mich freuen, wenn wirklich niemand Daheim bleiben muss, weil er oder sie sich nicht anstecken will. Ach ja und aufs Badehose tragen den ganzen Tag, das hat man sonst fast nie bei einer Tour.
Smile and Burn auf Tour:
12.06.2022 DE – Köln Club Volta (neue Venue)
13.06.2022 DE – Wiesbaden Schlachthof
14.06.2022 DE – Nürnberg Club Stereo
16.06.2022 DE – München Strom
18.06.2022 DE – Leipzig – Beard Ättäck Fest
29.06.2022 DE – Hannover Lux
30.06.2022 DE – Osnabrück Bastard Club
01.07.2022 DE – Hamburg Molotow
05.07.2022 DE – Stuttgart Im Wizemann
06.07.2022 CH – Luzern Sedel
08.07.2022 DE – Berlin Lido (neue Venue)
29.-30.07.2022 DE – Altheim – Altheimer Open Air
Leave a Reply
You must be logged in to post a comment.