KARL BLAU Out Her Space

KARL BLAU
Out Her Space
Bella Union

«Introducing Karl Blau», Karl Blau’s vermeintliches Debüt von 2016 ist in Tat und Wahrheit bereits sein circa zwölftes Werk (wahrscheinlich sind es noch viel mehr) gewesen. Der Nordwestamerikaner hat bloss noch keines seiner Alben in Europa vertrieben. Was, nach Anhören von «Introducing Karl Blau», überaus bedauerlich ist. Darauf haucht er Klassikern wie «To Love Somebody» (Bee Gees), « Falling Rain» (Link Wray), «No Regrets» (Tom Rush) oder Townes Van Zandt’s «If I Needed You» neues Leben ein. «Out Her Space» enthält jetzt ausschliesslich Eigenkompositionen. Auch musikalisch sind die neun Songs zuweilen anders gelagert. Wer sich seine alten Alben anhört, merkt, dass dies nichts Ungewöhnliches ist. Der funk-poppige Auftakt «Slow Children» ist repräsentativ für einen Teil des Albums. Nicht nur die beiden folgenden Songs «Poor The War Away» und «Beckon» enthalten dezente Funk-Pop- und auch Soulelemente. Das schräge Gitarrensolo in ersterem unterstreicht Blau’s Experimentierfreude. «Poor The War Away» entstand übrigens in der Ära von George W. Bush und passt perfekt ins Heute: «Why Is There This War To Stay. If We Keep It Fed In May? Why Is There This War Today? Poor The War Away.» Ebenfalls «Where Ya Goin Papa?» (für seine jüngste Tochter) hat ein paar Jahre auf dem Buckel. Mit «Blue As My Name» kehrt Blau zum Countryrock von «Introducing Karl Blau» zurück. «Valley Of Sadness» ist hingegen ein Popsong mit 1970er Jahre Feeling und einem rockigen, jam-mässig ausgerichteten Ende. Auch Bläser kommen immer wieder zum Einsatz und zum Abschluss gibt es in «Dub The War Away» gar eine ordentliche Prise Dub, diese war in «Poor The War Away» bloss angedeutet. Karl Blau’s feine und beseelte Stimme hält diese Vielfalt zusammen.

Roebi
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