EMILY FAIRLIGHT Mother Of Gloom

EMILY FAIRLIGHT
Mother Of Gloom
Fishrider Records

«Mother Of Gloom» ist nach ihrem selbstbetitelten Debüt aus dem Jahre 2011 das zweite Album der neuseeländischen Singer Songwriterin Emily Fairlight. Der Titel «Mother Of Gloom» (Mutter der Düsternis)  lässt nichts Gutes erahnen. Emily Fairlight hatte nicht immer ein einfaches Leben. Als Jugendliche riss sie aus und reiste durch Australien und Indien. Dann schlug sie sich mit diversen Jobs durchs Leben. Zum Beispiel als Barista oder als Verkäuferin in einem frauenfreundlichen Sex-Toy-Shop.  Und dann hatte, die in Wellington beheimatete Künstlerin auch noch eine gefährliche Hirnverletzung. Ihren ersten Song schrieb sie im zarten Alter von 7 Jahren, als ihr Hund Gordon verstarb. In einem Interview sieht sie dieses Ereignis, nicht ohne einen Anflug von Ironie, als Anfangspunkt ihres dunklen Weges. Der Auftakt von «Mother Of Gloom» klingt dann aber überraschenderweise entspannt und sanft. Die himmlischen Chöre betören. Als die Stimme von Fairlight einsetzt, ändert sich dies. Ihre leicht raue Stimme hat Charakter,  aber auch eine Spur Verzweiflung und Unsicherheit schimmert durch. Die Americana-Nummer «Drag The Night In» könnte Mann und Frau sich dann gut an einem Lagerfeuer vorstellen. Zu besagtem Song gibt es auch ein sehenswertes Video (www.youtube.com), ohne Lagerfeuer (!). «The Escape» offeriert wehmütigen Americana. Die musikalische Stimmung wird dunkler. «Water Water» schleppt sich dahin. «Private Apocalypse» ist schliesslich reduzierte Schwermut. «The Desert», genau in der Mitte des Albums, kommt nie ganz beim Hörer an, zu entrückt klingen die die 2 Minuten und 15 Sekunden. In «The Bed» hellen Mariachi-Bläser die Stimmung etwas auf, im Gegensatz zur bedrückten Stimme. Mann und Frau meint eine weibliche Lee Hazlewood zu vernehmen.  In «The Loneliest Place» ist wieder ein Anflug von  Verzweiflung zu spüren. Emily Fairlight lässt auf «Mother Of Gloom» tief in ihre zuweilen düstere Seele blicken. Trotz der melancholischen Schönheit ist diese Schwere zuweilen etwas zu viel.

Roebi
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