BOB LORD Playland Arcade

BOB LORD
Playland Arcade
PARMA Recordings

Stellen Sie sich vor, sie schlenderten durch einen Jahrmarkt (für uns Schweizer Kilbi) und liessen die Höreindrücke auf sich wirken. Das Rattern der Bahnen, das Piepsen der Videospiele, die Schreie der Menschen auf der Achterbahn, das genüssliche Schmatzen an den Essständen, die trompetenden Standbetreiber, die lauthals ihre Waren anpreisen. Der Amerikaner Bob Lord (Dreadnaught) hat auf «Playland Arcade» Erinnerungen an einen Vergnügungspark in Hampton Beach an der New Hampshire Seeküste, den er als Jugendlicher gerne besuchte, musikalisch umgesetzt. Der Bassist, Produzent, Komponist und Labelbesitzer offeriert mit den 19 Songs verschiedene Stimmungen und Eindrücke. Die Gefühlspalette reicht von verspielt, nachdenklich, überschwänglich, chaotisch, glücklich, erhaben, kindisch, lässig, traurig bis hin zu dramatisch. Alles, was man auf einem Jahrmarkt halt so erleben kann. Zuweilen bedient Bob Lord sich eines Orchesters lässt aber auch reduzierte Momente zu. Die grösstenteils instrumentalen Tracks variieren von 7 Sekunden bis zu 5 Minuten und 15 Sekunden. Eindrücke an einem Jahrmarkt dauern sehr unterschiedlich. Der Unterhaltungswert von Songs wie «Fry Doe», «Yo Soy Miguel» (Wer ist Miguel?), das fiepsende «Night Sweats», Skee Ball», dem Spaghetti-Western «The Backward Swan» (von Duane Eddy) oder dem verspielten Abschluss «The Siege» ist sehr gross. Bob Lord hat was drauf. Mehr als bloss Fingerübungen. Vielfältige Verschrobenheit und eine lange Liste von Einflüssen (Klassik, Progrock. Orchestermusik, Elektronik, Synthpop, Experimental, Minimal, Pop, orientalisch, Rock). Eine vielschichtige humorvolle Achterbahnfahrt. Ein Spass zum Anhören aber ein Vermarktungsalptraum.

 

Roebi
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