WOLFMOTHER @ Blue Balls Festival – Luzern

Photo: Jérémie Dubois

Wolfmother & Black Pistol Fire
23.07.2018
Blue Balls Festival, Luzern

ah. Sie stammen aus Toronto, leben aber in Austin: Das Rockduo Black Pistol Fire spielte am Montag, 23. Juli 2018, erstmals auf einer Schweizer Bühne. Kevin McKeown (Gitarre, Gesang) und Eric Owen (Schlagzeug) eröffneten den Abend für die Australier Wolfmother. Einflüsse von Blues, R&B und Rock waren hörbar – aber leider nicht spürbar. Energiegeladen eiferte das Duo drauflos, das Publikum schwankte zwischen abfeiern und ignorieren. Black Pistol Fire spielten schnellen Hardrock, doch ein Element fehlte merklich: Der Bassist. Zwei-Mann-Bands funktionieren dann, wenn sie den gleichen Druck dem Publikum entgegenbringen können wie eine Drei-Mann-Band. Darauf warteten die Konzertbesucher vergebens, weil die beiden ihre Songs nicht auf Duo-Besetzung umarrangierten, sondern Komplett-Band-Songs spielten.

Nach einer Umbauphase die ersehnte Erlösung: Punkt 22.00 Uhr schritten Wolfmother auf die Blue-Balls-Bühne im KKL Luzern. Das Publikum erwachte aus der Stockstarre und feierte drauflos. Hits wie Victorious, Woman, White Unicorn und Apple Tree animierten zum Füsse stampfen, Haare schütteln und Hände-in-die-Luft-werfen. Je länger der dreckige Hardrock gespielt wurde, umso fröhlicher wurde das Publikum. Hie und da wagte sich ein Crowdsurfer auf die Menge, wobei die Surfer nie wirklich lange oben bleiben konnten.

Photo: Jérémie Dubois

Die Band wird stets mit Grössen wie Led Zeppelin, Black Sabbath oder Black Crowes verglichen – zu Recht. Jedes Bandmitglied lieferte eine perfekte Show. Die Haare des Schlagzeugers Hamish Rosser wehten dank Ventilator elegant in der Luft, während er im grosszügig geöffneten Hawaii-Hemd auf die Drums trommelte. Frontmann Andrew Stockdale tat es ihm bezüglich grossherzig geöffnetem Hemd gleich und lieferte eine leidenschaftliche Show ab. Keyboarder Ian Peres vertiefte sich vollumfänglich in seinen Tasten und überzeugte während dem ganzen Konzert mit Präzision. Auch der Tourbassist, dessen Name Stockdale zwar erwähnte, der aber ansonsten nirgends ausfindig zu machen ist, aber mit seiner Mütze stark an den jungen Angus Young erinnerte, baute effizient an der Wolfmother-Soundwand.

In der Zugabe durfte der Wolfmother-Klassiker Joker and the Thief aus dem Album «Wolfmother» von 2005 nicht fehlen: Die Meute wütete, Moshpits wurden gebildet und das Publikum verliess anschliessend glücklich und durchgeschwitzt das KKL.

Aline Hug

Bilder: Jérémie Dubois

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