WILD BEASTS
Boy King
Domino Recording
- «Boy King», das fünfte Werk der englischen Wild Beasts (Raubtiere) ist ein Schritt weg von ihrem letzten Album, dem grandiosen «Present Tense» (2014). Die zehn neuen Songs klingen auf den ersten Höreindruck weniger klar, weniger atmosphärisch und auch weniger packend. Einnehmend hymnische Songs wie «Wanderlust», «Mecca», «Soft Spot» oder «Palace» finden sich auf ihrem neuen Album nicht. «Boy King», das sich lose mit der modernen Männlichkeit beschäftigt, klingt sperriger, weniger zugänglich. Immer wieder klingen die Songs düster und warten mit Störgeräuschen auf. Und der spröde Indietronik der Formation um Sänger und Gitarrist Hayden Thorpe braucht und nimmt sich seine Zeit. Erst nach und nach entdeckt der geneigte Hörer einzelne Qualitäten des Albums. Wie zum Beispiel die Kontrast erzeugenden, knarzigen Zwischenspiele in «Tough Guy», die pulsierenden Rhythmen in «Alpha Female», die faszinierende Rhythmik in «2BU» oder der behutsame Abschluss «Dreamliner», wo sich Wild Beasts sich wieder auf die Qualitäten von «Present Tense» besinnen. Insgesamt, vergleichsweise aber doch eine eher zwiespältige Angelegenheit.