
WALLACE VANBORN
Lions, Liars, Guns&God
East Records / Rough Trade
pc. Die Band aus Belgien frönt dem britischen Gitarrenrock. Hat jedoch in Sachen Umsetzung ganz eigene Vorstellung. Vor allem die Riffs, die auf ihrem zweiten Album anzutreffen sind, sind keineswegs alltäglich. Manchmal sind sie durchaus auch etwas schräg weil ungewohnt („Lion’s Manual“, ). Daneben gibt es auch die altgewohnten „uh-uhs“, die einen Refrain untermalen. Die Beats sind oft schnell, haben zum Teil sogar etwas Disco-haftes und laden zum Tanzen ein („Cougars“). Dazwischen vermengen sich äusserst düstere Noten („The Plunge“ oder „Ruthless“), die schon fast nach Schwermetall riechen. Die Riffs und Soli werden auch gerne in ansprechender Länge dargeboten, was man heute vielleicht nicht mehr so oft antrifft. Das Album wird mit zunehmender Dauer noch etwas experimenteller, die Beats anspruchsvoll („We Are WhatWeHide“) und nicht immer leicht zu durchschauen. Zugänglich und filigran gerät dagegen das akustische „Pawns“. Doch das Lieblingsterrain von Wallace Vanborn bleiben die lauten und leicht schrägen Dinge, was sie gegen Ende ihrer Scheibe noch einmal unter Beweis stellen mit „Enemy Of The Serpentine“ und dem fast schon weihnächtlich inspirierten „A Smack As A Potion“. Doch hier gilt: Der erste Eindruck ist bloss eine falsche Fährte.