VUG Onyx

VUG
Onyx
Noisolution

Gleich der Auftakt «Blue Onyx» macht klar, dass sich bei der Berliner Band Vug (Name geht zurück auf die gleichnamige Instrumentalnummer der englischen Progressiv-Rocker Atomic Rooster) etwas geändert hat. Besagter Song klingt weniger druckvoll, weniger hart und leichtfüssiger als die Songs des Debüts, das 2018 erschien. Diese neue Leichtigkeit, wenn man sie so nennen will, ist erstmal etwas gewöhnungsbedürftig und leider nicht immer stimmig. Gelegentlich klingen die Songs etwas dünn, als hätten sie zu wenig Druck und Energie. Hat diese Änderung mit dem Abgang von Schlagzeuger Nick DiSalvo (Sänger und Gitarrist der ähnlich gelagerten Elder) zu tun, der aber noch im Track «Palace Of Sin» zu hören ist? Schwierige Frage, auf die möglicherweise nicht einmal das Quartett um Sänger und Gitarrist Felix Scholl eine Antwort weiss. Das der zweite Song «Easy» rifftechnisch zu Beginn nach AC DC klingt, und auch etwas mehr Tempo hat, kann überraschen, muss aber nicht. Der dritte Track «Tired Of» mahnt dann zu Beginn an Deep Purples «Child In Time» (ohne Orgel), biegt dann aber bald in eine andere, temporeichere Richtung ab. «On My Own» ist ungewohnt folkig, zumindest am Anfang. «Palace Of Sin», der mit fast 9 Minuten längste Song auf «Onyx» wartet mit einem beinahe 4 Minuten dauernden Intro auf, das zuweilen etwas Jam-mässig und auch langatmig klingt. Schon bevor der Gesang einsetzt, ändert sich dies aber. Die vielschichtige Rocknummer begeistert bis zum Ende. Der Abschluss «Todbringer» ist in zwei Teile aufgeteilt. Der erste folkige Teil (mit Vogelgezwitscher) erinnert gelegentlich an Pink Floyd, der zweite Teil, eingeleitet erneut mit Vogelgezwitscher nach gut 2 ½ Minuten, klingt leiser und dunkler. «Onyx» tönt nicht ganz so überzeugend wie das Debüt, aber neue Wege einzuschlagen, ist nie einfach.

Roebi
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