
VOIVOD
Target Earth
Century Media / EMI
lg. Mit “Target Earth” legen die Science-Fiction Progressive-Thrash-Metaller Voivod ihr dreizehntes reguläres Studioalbum vor. Die Karriere dieser kanadischen Ausnahmeband hat so viele Unruhen und Veränderungen ertragen müssen wie die Musik selbst. Auf “Target Earth” konnten Voivod zum ersten Mal nicht auf Gitarrenspuren des 2005 verstorben Gitarristen Denis “Piggy” D’Amour zurückgreifen, was die Angelegenheit noch etwas spannender macht. Daniel “Chewy” Mongrain, ein Voivod-Fan der ersten Stunde und Wundergitarrist der technischen Death Metaller von Martyr, komplettiert das Line-up um Snake (v.), Blacky (bs.) und dem einzigen konstanten Voivod-Mitglied Away (dr.). Schon als Tour-Besetzung gefestigt haben die “neuen” Voivod aufgrund der Fanresonanzen Lunte gerochen und entschieden, ein Album aufzunehmen. “Target Earth” beinhaltet alles, was Voivod ausmacht: grandiose, sehr technische und abgefahrene Gitarrenarbeit, kongeniales Drumming von Away (der sich auf für das Artwork verantwortlich zeigt), der etwas nasale und doch raue Gesang von Snake sowie längere, kompliziert arrangiertem, vertrackte und doch in sich schlüssige Tracks. Schon der Opener “Target Earth” verlangt dem Hörer vieles ab. “Kluskap O’Kom” und “Corps Etranger” sind eher klassische und schnelle Voivod-Song, aber dennoch genial. Das eher ruhige “Empathy For The Enemy” zieht den Hörer in bizarre progressive Klanglandschaften. Target Earth deckt musikalisch fast das gesamte Voivod-sche Spektum ab und kann wohl am ehesten in der Nähe des Klassikers “Nothingface” eingeordnet werden (allem voran der vorab ausgekoppelte Track “Mechanical Mind”). Vergleiche zu anderen Bands lassen sich aufgrund der Einzigartigkeit von Voivod eh keine ziehen. Voivod sind wieder da – und wie! Target Earth braucht aufgrund seiner Komplexität viele Hördurchläufe, doch wird der Hörer dann mit komplexen und doch eingängigen Klanggebilden belohnt. Ganz grosses Ohrenkino!