VIRGIN STEELE
Seven Devils Moonshine
Steamhammer/SPV
mv. Virgin Steele stellten bereits mit den Vorgängerscheiben “The Black Light Bacchanalia” und “Nocturnes Of Hellfire & Damnation” die alten Fans vor grosse Herausforderungen. Gerade weil die Band um Mastermind David DeFeis in den 80ern („Noble Savage“ und „Age Of Consent“) und vor allem auch den 90ern („The Marriage Of Heaven And Hell 1+2“ und „Invictus“) gleich mehrere unsterbliche Heavy Metal-Klassiker veröffentlichte und so einige Male damals mit den Kings Of Metal von Manowar gleichzogen. Da die Amis mit den letzten Veröffentlichungen bereits massiv abbauten und eigentlich schon kaum noch gross relevant waren für Metalfans, waren die Erwartungen an „Seven Devils Moonshine“ eigentlich nicht mehr sehr hoch. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass sich David trotzdem nochmals auf alte Stärken besinnen würde, blieb jedoch bestehen. Dieser wurde, das kann man bereits vorweg nehmen, nun vollends zunichte gemacht und Virgin Steele haben sich mit diesem Release nun definitiv und endgültig ihr eigenes Grab geschaufelt. Dass es sich hier um ein ganzes Boxset statt nur ein neues Album handelt, macht die Sache nicht einfacher. „Seven Devils Moonshine“ beinhaltet drei Scheiben mit völlig neuem Material sowie zwei alte Compilations (“Hymns To Victory” und “The Book Of Burning”). Die Compilations sind bereits bekannt und als Rereleases in das Boxset integriert worden. Was allerdings die anderen drei CDs anbelangt, so braucht man nicht nur als Altfan endlos viele Nerven, Geduld und Durchhaltevermögen. Mit Heavy Metal hat das nichts mehr zu tun, mit Virgin Steele im eigentlichen Sinne auch nicht. Die Musik wird von einem sehr lauten Piano dominiert, begleitet von einem dumpfen Drumcomputer und einem lauten Bass, während Gitarren kaum präsent sind. Die Produktion, man kann es nicht anders sagen, ist eine echte Katastrophe. Man hört mit jeder Note, dass hier keine echte Band am Werk ist und kein externer Produzent Inputs oder Ratschläge geben konnte, was dringend notwendig gewesen wäre. Der exzentrische Meister selber hat seinen kraftvollen Gesang von früher eingetauscht gegen alle möglichen Laute wie Flüstern, Fauchen, Jaulen oder Schreien, alles klingt so übertrieben, fast schon wie eine Karikatur seiner selbst. Die zwei prall gefüllten ersten CDs mit neuen Tracks sind damit bereits kaum zu ertragen und ein echtes Trauerspiel für jeden Fan der Band. Noch schlimmer wird es aber dann bei der dritten CD, wo eigentlich geniale alte Virgin Steele-Songs in diesem neuen Gewand verhunzt werden. Dasselbe gilt auch für etliche enthaltene Coverversionen, ein echter Trauerspiel. Alles in allem ist „Seven Devils Moonshine“ der letzte Sargnagel einer einst ganz grossen Band und die Enttäuschung des Jahres. Zum Tränen wegwischen am besten das Meisterwerk „The Marriage Of Heaven And Hell“ auflegen und dabei den alten Zeiten nachtrauern…
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