VENOM – Storm The Gates

VENOM
Storm The Gates
Spinefarm Records/Universal

pvh. Die Godfathers of Black Metal haben einen schier unendlichen Einfluss auf die (Black) Metal-Geschichte, und vor den Klassikern „Black Metal“ und „Welcome To Hell“ muss man unweigerlich niederknien. Man hatte damals alles richtig gemacht: Die Musik war für diese Zeit brachial und das satanische Image hat seinesgleichen gesucht. Es gibt nicht Wenige, welche sich sehnsüchtig eine Reunion des klassischen Trios Cronos (Bass/Vocals), Mantas (Guitar) und Abaddon (Drums) wünschen. Anno 2018 ist jedoch nur noch Cronos von den glorreichen Tagen vertreten. Er hat aber auch nicht die ganze Zeit durchgehalten und wurde ab 1989 vom Demolition Man (ex-Atomkraft) ersetzt – bis es 1996 zur Reunion kam. Das Original-Line-up hielt auch nur für ein Album und seit 2005 ist das Venom-Zepter unter Cronos. Interessanterweise gibt es Stand heute drei Bands, welche legitimerweise klassische Venom-Songs live spielen; Zum ersten Cronos’ Venom, dann Venom Inc. (mit Demoliton Man und Mantas) und dann seit kurzem Abaddon UK (mit Abaddon). In der Zwischenzeit hat Cronos’ Venom das 5. Album herausgebracht und ist seit 2011 ohne Besetzungswechsel. Wie beim 2015er „From The Very Depths“-Album füllt man den Longplayer mit mehr als 50 Minuten Musik und hält 2018 sogar 14 Songs für die Fans bereit, woran man gemäss eigenen Aussagen hart dafür gearbeitet hat und die Messlatte noch höher gelegt hat. Drei Songs („Beaten To A Pulp“, „100 Miles To Hell“ und „We The Loud“) kennt man schon von der 2017er EP „100 Miles To Hell“.  Die letzten beiden Lieder konnten die Fans auch schon beim Venom-Gig am Meh Suff-Festival 2018 live hören. Über dem heutigen Sound thront nach wie vor die geniale Stimme von Cronos, welche nichts von ihrer Qualität verloren hat. Das Songmaterial erinnert selbstverständlich an den ursprünglichen Sound: Man orientiert sich an klassischem Metal, welcher heute eher rifforientierter daher kommt und kombiniert diesen mit einem punkigen und thrashigen Einschlag. Auch wenn Venom auf dem Cover draufsteht – man kann sich nichts vormachen – ein fairer 1:1 -Vergleich mit den frühen Kultalben rückt je länger je weiter in die Ferne. Die simplen Songstrukturen basieren jeweils auf einem Grundriff, welches dann mehr oder weniger den Refrain einläutet. Das gelingt zwar jeweils ganz passabel, wirkt auf Albumlänge aber nicht mehr so ganz packend. Die Refrains haben dann und wann Mitgrölcharakter und das eine oder andere Riff wirkt gefällig, aber im Endeffekt ist das leider zu wenig. Da gibt es inzwischen musikalische Peers wie Midnight oder auch die „Schwester-Band“ Venom Inc., welche heute Spannenderes zu bieten haben. Den Die Hard-Fans wird das egal sein. Allen anderen seien die göttlichen Frühwerke oder auch die beiden Alben nach der Reunion empfohlen.

Phil van Hoof

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