VELVE
Novelettes Of Love
Intergroove
pc. „Ich liebe meine Pickel und ich liebe meine Schamhaare.“ Nun ja, man würde eine solche Textzeile (notabene auf Englisch gesungen), wohl eher irgendwelchen College Spassrockern wie zum Beispiel Sum 41 zuordnen, aber nicht unbedingt dem eigenwilligen Singer/Songwriter-Sound von Velve in ihrem Song „Morninglight“. Diese Zeilen wollen denn auch nicht so recht zum sphärischen Sound der Berlinerin passen. Denn diese zeichnen sich in erster Linie durch Leichtigkeit und Luftigkeit aus und sind geprägt vom leicht hauchenden Klang, der mitunter etwas an Heather Nova erinnert. Allerdings sind die Songs über weite Strecken ungleich experimenteller und erinnern zum Teil an regelrechte Sound-Collagen, in denen es rattert, knistert und in denen auf irgendwelchen Blechbüchsen-artigen Drums gehauen wird („Failed“). Es geht um Liebe, um Trennung und um‘s Loslassen. „Was I just fighting where instead I could have loved“, fragt Velve im Song „Fighting“ – Habe ich nur gekämpft, anstatt zu Lieben? Die Musik profitiert dabei in erster Linie weniger von den Melodien oder Akkorden, die sich meistens sehr aufs Grundsätzliche konzentrieren, sondern von der Atmosphäre an sich. Diese wird in erster Linie geschaffen von Schlagzeug, etwas Synthesizer und von akustischen Gitarren. Da und dort darf es auch ein bisschen ins Lärmig-Verzerrte ausufern („Grace“).